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Feiern von der Quelle bis hin zur Mündung der Geisel

Von ANDREA HAMANN 04.10.2009, 13:48

Mücheln/MZ. - Nach der ersten Station, dem Eiscafé Thieme, können die Wanderer am Ursprung der Geiselquelle unter Anleitung Wasser treten. Für Stärkung sorgen unter anderem die Fördervereinsmitglieder der Kneipp- und Naturkita "Gänseblümchen" und deren Mitarbeiter. Darüber hinaus werden Kneippprodukte angeboten. Nach einem Abstecher zum Lerchenhof nimmt einige hundert Meter weiter das Fischerfest auf der Forellenanlage Schmidt schon fast volksfestähnliche Ausmaße an. Während die "Oberpfälzer Spitzbuben" die Gäste unterhalten, versuchen diese sich im Schätzen einer Lachsforelle, die übrigens 5 250 Gramm wiegt. Der 30 Kilogramm schwere Thunfisch verschwindet nach und nach in den Mägen der Besucher. Preiswürfeln, Ponyreiten und Hüpfburg sorgen bei Groß und Klein gleichermaßen für Kurzweil. Ehrfürchtig schauen die Gäste auch in die Wasserbecken, in denen Andreas Kampa deutsche Edelkrebse eingesetzt hat. Bereitwillig gibt er Auskunft über die Schalentiere. Dirk Schmidt ist Besitzer der Anlage und hatte auch die Idee zur Fußmeile. Er ist mit dem Erfolg sehr zufrieden. "Das soll eine feste Größe für Mücheln werden", sagt er angesichts des großen Andrangs.

Nach der fünften Station, dem Eiscafé Hesse, kommen die Menschen auf den Kartoffelmarkt. Dort wird der neue Kartoffelkönig gekrönt. Es ist Hans-Jürgen Meier aus Krumpa, der diesen Titel für die nächsten zwölf Monate tragen darf. Er setzte sich gegen Erich Loße aus Mücheln (zweiter Platz) und Peter Dahms aus Halle (dritter Platz) durch. Unter anderem mussten die Konkurrenten um die Wette zweieinhalb Kilogramm Kartoffeln schälen, mit dem Erdgemüse ein Ziel treffen und das Gewicht einer Kartoffel schätzen.

Neben den Gewerbetreibenden, die Werkzeug, Kunst, Keramik und Pflanzen verkaufen, ist an diesem Tag auch Volker Hylla aus Bad Dürrenberg mit seinem Wagen dabei. Hundert Kilogramm Kartoffeln hatte er und seine Frau Ingrid vorher geschält. Diese werden vor Ort gerieben und zu leckeren Kartoffelpuffern verarbeitet. "Dazu gibt es auch selbst gemachtes Apfelmus", sagt Ingrid Hylla nicht ohne Stolz. Bis zum Nachmittag sind allein schon etwa 200 der Puffer verkauft. "Ich bin das dritte Jahr hier weil es einfach schön ist. Dafür habe ich sogar auf den Bauernmarkt in Halle verzichtet", macht Volker Hylla klar, dass es ihm wichtig ist in Mücheln dabei zu sein.

Der Stress steht dem Betreiber der Marina Mücheln, Thomas Weiß, am Nachmittag ins Gesicht geschrieben. Kaum eine Minute vergeht, ohne dass der Mann für das Oldi-Open-Air-Konzert am Abend organisieren muss. Da werden Bänke und Tische gerückt und letzte Arbeiten an den großen Festzelten verrichtet. Davon bekommt die Seniorentruppe um Günther Pommnitz nichts mit. Die sechs Männer und Frauen sind extra aus Leipzig bis nach Frankleben gefahren. Dort haben sie ihre Räder genommen und die Tour um den Geiseltalsee gestartet. Nach 16 Kilometern gönnen sie sich eine kurze Rast an der Marina.

"Wir waren im vergangenen Jahr hier und da war der Radweg noch nicht fertig", so Günther Pommnitz. Trotzdem habe allen damals die Strecke schon sehr gut gefallen, so dass sie die Tour in diesem Jahr unbedingt wiederholen wollten, berichtet er weiter.