Fans von Oldtimern der besonderen Art
Frankleben/MZ. - Vergangenes Wochenende feierten sie in der Gemeinde das zehnjährige Bestehen ihrer Gemeinschaft bei einem Sommerfest in Zusammenarbeit mit Familie von Calle und präsentierten dabei stolz ihre Oldtimer.
"Alles begann aus einer Laune heraus. Wir waren 1998 als Männertagsrunde mit einem Traktor Porsche Diesel, Baujahr 1960, von Rainer Gnatowsky unterwegs. Das Fahrzeug begeisterte uns alle. So fing es an. Es ist der Spaß an der Freude", erklärte Michael Montag bei einem Rundgang entlang der Reihe der auf Hochglanz polierten Traktoren der Franklebener, die natürlich bei dem tollen Wetter von etlichen Besuchern bestaunt und bei Rundfahrten mit dem Kremser-Anhänger ausprobiert wurden.
Inzwischen besitzt jeder der fünf sein eigenes Modell vom Deutz D 15 von 1959 über das Fendt Dieselross F 12 GH von 1956 bis zum Sulzer, Baujahr 1956. Selbstverständlich sind alle voll funktionstüchtig und für den Straßenverkehr zugelassen. Deshalb ist das Quintett ja auch so häufig auf dem Grundstück von Familie Fliege anzutreffen, wo die Traktoren untergebracht sind und leidenschaftlich geschraubt und gebastelt wird.
Denn nicht jeder hat soviel Glück wie Michael Fliege mit seinem Ursus von 1953, einem polnischen Fabrikat. Um diesen Traktor in Gang zu setzen, muss man mit einer Lötlampe vorglühen und das Gefährt dann mit dem Lenkrad anwerfen, was übrigens einen Heidenlärm verursacht. Braucht sein Besitzer mal ein Ersatzteil, kann er aus zig Angeboten wählen, weil der Ursus ein bekanntes wie beliebtes Modell ist. Die übrigen Franklebener Traktorenfreunde haben da schon deutlich mehr Mühe, sollte mal etwas kaputt gehen. Natürlich wollen die Herren ihre Traktoren auch zeigen. Deshalb stehen in der Sommersaison regelmäßig mehrere Traktorentreffen von Markkleeberg und Schleiz über Aspach bei Gotha bis Wersdorf bei Apolda in ihrem Terminkalender. Kommendes Wochenende kann man die Franklebener zum Beispiel beim Umzug zum Braunsbedraer Stadtfest sehen. Entfernungen bis 60 Kilometer bewältigen sie mit durchschnittlich 18 Stundenkilometern auf dem "Traktoren-Sattel", haben ansonsten glücklicherweise Sponsoren bei der Hand, die mit einem Anhänger aushelfen.
"Dann sind unsere Frauen immer mit dabei", weist Michael Montag, wie die anderen in auffällige orangefarbene T-Shirts mit dem Aufdruck "Traktorenfreunde" gekleidet, hin. Denn die Gattinnen stünden voll hinter dem Hobby ihrer Männer, helfen bei der Organisation der Ausfahrten, kümmern sich um das leibliche Wohl und würden zudem gern selbst hinterm Traktoren-Steuer sitzen, fügt er hinzu.