Fakten Fakten: Schritt für Schritt in Richtung faire Löhne
Am ersten August dieses Jahres wurde im Friseurhandwerk ein wichtiger Schritt in Richtung einer fairen Bezahlung der Arbeitnehmer getan. Für Mitglieder der Innungen greift von nun an eine Lohnuntergrenze, nach der im Westen 7,50 Euro und im Osten 6,50 Euro pro Stunde gezahlt werden sollen. In den neuen Bundesländern wird die Erhöhung stufenweise erfolgen. Ab August 2015 werden Friseure in Deutschland nicht weniger als 8,50 Euro pro Stunde erhalten. Der Verdienst der Angestellten wird dann deutlich höher ausfallen als zuvor, denn die Realität in der Friseurbranche sieht düster aus. Gerade in Ostdeutschland wurden bisher viele Friseure deutlich unter dem jetzt gesetzten Mindestlohn bezahlt. Nicht selten erhielten Berufseinsteiger nach Abschluss ihrer Ausbildung gerade mal drei Euro je Stunde. Das soll sich nun ändern. Derzeit gilt der Mindestlohn nur für Mitarbeiter in Innungsbetrieben, die auch Gewerkschaftsmitglied sind und nicht für alle Betriebe. Eine Allgemeinverbindlichkeit wird jedoch angestrebt. Auf der anderen Seite gehen mit der Lohnerhöhung gesteigerte Personalkosten einher, mit denen die Arbeitgeber nun konfrontiert sind. Diese Mehrkosten müssen abgedeckt werden. Preiserhöhungen sind für viele Friseursalon dadurch unausweichlich, um weiter existieren zu können. Der Kunde muss dann deutlich tiefer in die Tasche greifen. In verschiedenen Internetforen wird diskutiert, dass Preissteigerungen um bis zu 25 Prozent zu erwarten sind.