Erlebnis-Flussfahrt Erlebnis-Flussfahrt: Per Schiff geht es zum Schloss
Merseburg/MZ. - Bewiesen haben das am Freitag eindrucksvoll im denkbar besten Sinne das Fahrgastschiff "Rabeninsel" unter Kapitän Hans-Werner Grauenhorst und Bootsmann Hans Koschinski von der Hafen Halle GmbH nebst Passagieren. Eine Gesellschaft, auf Einladung von Oberbürgermeister Reinhard Rumprecht (parteilos) an Bord gekommen, die fast alle irgend etwas mit Merseburgs Wohl und Wehe zu tun haben.
Von letzterem keine Spur, nachdem der Hauptteil besagter Gesellschaft am Schkopauer Schlosshotel zugestiegen ist und der "Dampfer" abgelegt hat. Das 15 Meter lange Fahrgastschiff für 40 Passagiere, das vor sechs Jahren noch eine Fähre war, hat die erste Flussbiegung hinter sich gelassen, da macht sich Aufregung unter den Gästen breit: "Da, seht doch!", wird mehr geflüstert. Eine Hand weist zum Ufer. Zum Greifen nah ein Graureiher auf dem Ast eines halb im Fluss liegenden Baumes. Es sollte nicht der Einzige seiner Art bleiben, die bekanntlich gleich in der Nähe bei Kollenbey eine der größten Kolonien Europas bildet. Streckenweise kommt man sich wie auf dem Amazonas vor. Der Auewald an den Ufern ist teilweise dicht wie der südamerikanische Urwald. Fehlten nur noch die typischen Geräusche. Aber auch ohne sie fällt die Gesellschaft auf dem Oberdeck der "Rabeninsel" von einer Begeisterung in die andere. Rumprecht entringt sich angesichts der natürlichen Idylle nur ein "ist das nicht Wahnsinn?". Regelrechter Jubel bricht auf dem Deck aus, als kurz nach dem Bootshaus hinter einem Waldstreifen die Türme des Dom- und Schlossensembles, dann das Ständehaus und andere historische Gebäude auftauchen. Die Reste des einst privat geplanten Jachthafens neben dem Hundeplatz drücken dann ein wenig die Stimmung. "So was brauchten wir aber", sagte einer aus der Runde.
Wenig später, es ist vielleicht eine halbe Stunde seit dem Ablegen in Schkopau vergangen, kommt die Meuschauer Schleuse in Sichtweite. "Oh, ob wir da durchpassen?", fragt besorgt eine der Frauen an Bord. Langsam fährt der "Dampfer" auf das Schleusentor zu, und die Öffnung wird beruhigend größer. Die 2,60 Meter Höhenunterschied sind in exakt zwölf Minuten überwunden. Während dessen ist von Schleusenwärter Klaus Hapert zu erfahren, dass er Wassersportlern bei Tag und Nacht zur Verfügung steht. Sie müssten sich nur telefonisch rechtzeitig unter 0171 / 58 66 906 melden.
Begeisterung auch bei der Vorbeifahrt am neuen Schiffsanleger und einer Ehrenrunde um die Rischmühleninsel, begleitet von winkenden Autofahrern von der Neumarktbrücke und Gartenfreunden am Saaleufer. Das, was die Passagiere erstmals erlebt haben, galt auch für sie.