11.500 Anträge im Saalekreis Elterngeld: 11.500 Anträge im Saalekreis

Merseburg - Das Elterngeld feiert in diesem Jahr sein Zehnjähriges. Bundesweit haben seit der Einführung der Leistung laut Familienministerium acht Millionen Menschen das Elterngeld beantragt. Und auch im Saalekreis kann sich die Zahl der Anträge sehen lassen, wie Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch auf MZ-Anfrage mitteilte.
Seit der Einführung sind beim zuständigen Landkreis 11.500 Anträge eingegangen, allein im vergangenen Jahr wurden demnach 1.431 Elterngeld-Wünsche bearbeitet. Wie Küpperbusch weiter mitteilte, werden im Saalekreis hauptsächlich zwölf Monate Basiselterngeld bezogen, zuzüglich der zwei Partnerschaftsmonate.
Elterngeld: Auch im Saalekreis haben viele Väter ihre Arbeitszeit vorrübergehend reduziert
Mit der Einführung des Elterngeldes wollte der Bund damals auch Väter dazu bringen, sich aktiver in die Erziehung der Kinder einzuschalten. Tatsächlich haben auch im Saalekreis viele Väter ihre Arbeitszeit vorrübergehend reduziert oder sind teilweise eine Zeit lang ganz aus der Arbeit ausgestiegen, um sich um die Kinder zu kümmern. Im Saalekreis lag die durchschnittliche Bezugszeit des Elterngeldes allerdings nur bei 2,9 Monaten.
„Damit wird deutlich, dass die Mehrzahl der Väter tatsächlich nur zwei Monate nutzt – wobei einige auch darüber liegen“, erklärte Kerstin Küpperbusch. Auch beim Anteil der von Vätern gestellten Anträge bleibt der Landkreis deutlich hinter den bundesweiten Werten zurück. Lag die Väterbeteiligung deutschlandweit zuletzt bei über 34 Prozent, machten die von Männern gestellten Elterngeldanträge im Saalekreis maximal ein Viertel aus.
Kreissprecherin: Ob die Antragsteller bei ihren Arbeitgebern Zustimmung erhalten, hängt stark von der Unternehmensgröße ab
Ob die Antragsteller bei ihren Arbeitgebern Zustimmung erhalten, hänge stark von der Unternehmensgröße ab. „In kleinen Betrieben wird es gelegentlich schwierig, einem Vater Elternzeit zuzugestehen, da dessen Ausfall mitunter finanzielle Einbußen für den Kleinbetrieb bedeuten“, erklärte die Kreissprecherin.
Im Übrigen steht man auch in der Kreisverwaltung dem Elterngeld positiv gegenüber. In der Regel beantragen die Mitarbeiter eine zwölfmonatige Freistellung. Meist schließt sich noch eine befristete Teilzeit an. Im vergangenen Jahr befanden sich in der Verwaltung laut Angaben 46 Mitarbeiter in Elternzeit, davon zehn Männer, die in der Regel die zwei bezahlten „Vätermonate“ in Anspruch nehmen. (mz)