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Eisenbahn-Ausstellung Eisenbahn-Ausstellung: Mit dem Zug direkt ins Museum Kötzschau

Von ULJANA WUTTIG-VOGLER 28.10.2013, 15:04
David Falk (rechts) und Wolfgang Weise im aufgebauten Schalterraum
David Falk (rechts) und Wolfgang Weise im aufgebauten Schalterraum WUTTIG-VOGLER Lizenz

KÖTZSCHAU/MZ - Derzeit läuft der dritte und letzte Bauabschnitt, wie David Falk, Vorsitzender des Vereins „Eisenbahnfreunde Kötzschau“, sagte. Das im schmucken Grün strahlende ehemalige Empfangsgebäude am Bahnhof wird trockengelegt und an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen. Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten sollen Wege angelegt werden. Im Obergeschoss, wo Räumlichkeiten für den Verein entstehen, läuft der Innenausbau.

Im Erdgeschoss des Gebäudes, das 1855/1856 gebaut wurde, nimmt das Museum langsam aber sicher Gestalt an. Die Mitglieder wollen die lange Geschichte der Bahnlinie zwischen Leipzig und Großkorbetha darstellen und auch der jüngeren Generation zeigen, wie Eisenbahn früher funktionierte, was es bedeutete, bei der Bahn angestellt zu sein oder wie man früher seine Fahrkarte bekam.

Ein ehemaliger Kassenraum ist schon aufgebaut, die ersten Vitrinen bestückt, und eifrig ist man am Werkeln, um das Prunkstück der Ausstellung, eine Lehrstellwerksanlage aus Leipzig-Leutzsch, welches auszubildenden Eisenbahnern in den 1930er Jahren als Übungsanlage diente, aufzubauen. Die alten Räumlichkeiten des Vereins in Schladebach seien zu klein gewesen, so dass sie dort nicht vollständig gezeigt werden konnte, erläutert Falk. Jetzt kann sie nach ihrem Abbau im Jahre 1999 zum ersten Mal wieder in voller Größe gezeigt werden.

Aus dem Zug direkt ins Museum

Die Exponate aus Schladebach - deren genaue Zahl keiner kennt – sind im August nach Kötzschau umgezogen. Das haben die Vereinsmitglieder in Eigeninitiative gemeistert. Die schwersten „Brocken“, die es zu bewegen galt, waren die genannte Lehrstellwerksanlage und ein Tresor, der im Kassenraum ein Plätzchen fand.

Neben den Museumsräumen sind im Erdgeschoss auch öffentliche Toiletten und ein kleiner Warteraum für die Bahnkunden geschaffen worden. Für das kommende Jahr habe die Bahn geplant, das letzte an der Bahnstrecke Leipzig-Großkorbetha noch existierende Stellwerk in Kötzschau außer Betrieb zu nehmen, sagt Wolfgang Weise, Ortsbürgermeister von Kötzschau. In diesem Zusammenhang sollen unter anderem die Bahnsteige neu gestaltet werden.

David Falk und seine Mitstreiter hoffen, dass sie das Museum im Frühjahr eröffnen können und natürlich viele Besucher kommen. Letztlich hat er eine nette Werbung eines Leipziger Vereins für das Museum gelesen: „Wo gibt es das denn noch, aus dem Zug steigen und direkt ins Museum gehen“, heiß es da. „Das ist genau in unserem Sinne“, unterstreicht David Falk.