Diskussion: Diskussion: Laute Diskussion um ruhige Straße

Querfurt/MZ. - So hält Rentner Otto Schäfer eine Vollsperrung der Geschäftsstraße für unsinnig. "Die Jugendlichen leiern ihre Karren erst auf Höhe des Kinos auf", wo er selber wohne. Dort müsse die Polizei endlich mal stoppen, rät er. Manfred Siefer, wohnhaft Klippe 22, hätte gegen die Sperrung nichts einzuwenden. "Die Musik aus den Autos dröhnt manchmal so laut, dass man vom eigentlichen Auto nichts mehr hört".

Jörg Daute, Versicherungsmakler in der Merseburger Straße, ist in Eile. "Klar bin ich für solch eine Sperrung", gibt er deutlich zu verstehen. Sven Reiche, Juniorchef der Bäckerei am Markt, scheint es zunächst egal zu sein. Sein Schlafzimmer zeigt nicht zur Straßenseite. "Nur meine Eltern, die vorne raus schlafen, fühlen sich manchmal gestört." Er sei eher für verstärkte Verkehrskontrollen, schließlich müsste ansonsten auch der eigene Anliegerbesuch vor den Böllern halt machen. Astrid Hinkeldey, die ihre Fleischerei am Ende der Geschäftsstraße führt, befürwortet die Sperrung. Gerade im Sommer, wenn die Eisdiele offen sei, würden die Autos nur so vorbei breschen. Stephan Hahn, Chef des Querfurter Hofes, hält die Vollsperrung dagegen für eine Katastrophe. "Wir brauchen unsere offizielle Hoteleinfahrt".

Selbst wenn es durch den Krach schon mal Beschwerden von Hotelgästen gäbe, hielt er dennoch die Maßnahme für übertrieben. Rentnerin Anna Schumann wägt das Für und Wider ab. "Natürlich parken die jungen Leute schon mal unter meinem Fenster und machen laut", gesteht die 78-Jährige, die auf den Schallschutz ihrer Doppelfenster schwört. "Manchmal müssen aber auch Pflegedienste am Abend kommen ", gibt Hans Friedrich Hebner zu verstehen. Horst Möller aus der Tränkstraße ist voll und ganz für eine Sperrzone. Dann könnte er auch mal wieder bei offenem Fenster Fernsehen schauen. Kerstin Ernst aus der Nebraer Straße würde ebenfalls den nächtlichen Fahrzeugstopp begrüßen. Ihre Tochter Madeleine schläft zur Straße raus.

Judit Nierath und Mandy Dallmann vom Pizza-Haus sind entrüstet. "Wir haben doch bis 22 Uhr geöffnet, wer soll dann noch kommen", schüttelt Nierath den Kopf. Die Diskussion ist in vollem Gange. Ihre Meinung richten Sie bitte an die MZ-Lokalredaktion Querfurt, Nebraer Straße 10.