1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Direktkandidat im Wahlkreis 39: Direktkandidat im Wahlkreis 39: Sebastian Striegel: Grüner Kämpfer gegen Rechts

Direktkandidat im Wahlkreis 39 Direktkandidat im Wahlkreis 39: Sebastian Striegel: Grüner Kämpfer gegen Rechts

Von Oliver Müller-Lorey 11.02.2016, 11:41
Sebastian Striegel steht für den Kampf gegen Rechtsextremismus.
Sebastian Striegel steht für den Kampf gegen Rechtsextremismus. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - Mit Sebastian Striegel als Direktkandidat haben die Grünen im Wahlkreis 39 ein über Merseburg hinaus bekanntes Gesicht. Er ist parlamentarischer Geschäftsführer und innenpolitischer Sprecher seiner Partei im Landtag und fällt mit seinem Kampf gegen Rechtsextremismus auf. Die meisten seiner Twitter-Posts drehen sich um die Themen Asyl und Rechtsextremismus, der „Kampf gegen Nazis“ steht auf seiner Internetseite bei den Themen an erster Stelle.

Mit seinem Engagement macht sich Striegel nicht nur Freunde. Im Internet wird er beschimpft, und sein Büro in der Merseburger Innenstadt wurde mehrfach angegriffen. „Ich lasse mich davon nicht einschüchtern. Mein politisches Engagement wird sich nicht verändern, weil Nazis drohen oder oder mich angreifen“, sagt er.

Mit den Grünen will er im Landesparlament eine starke Stimme gegen Rassismus und die AfD vertreten, und dafür braucht es die Grünen, meint er. Es sei nicht damit getan, zu sagen, dass man die Grenzen für Flüchtlinge öffnet, sondern man müsse auch mit Betroffenen, Ehrenamtlichen und der Verwaltung diskutieren, wie Integration gelingen könne.

Obwohl die Flüchtlings-Krise Striegel besonders bewegt und er innenpolitischer Sprecher ist, hat er auch zu grünen Themen etwas zu sagen. Beispiel Geiseltalsee. Striegel will den Wunsch nach einer Freigabe des Sees und Fragen des Naturschutzes sorgfältig gegeneinander abwägen und die beiden Gruppen an einen Tisch bringen. Er findet, dass die Naturschützer gestärkt werden sollten. Für die Braunkohle sieht er langfristig keine Zukunft, stattdessen will er die erneuerbaren Energien ausbauen.

Zweiter Platz auf Landesliste

„Natürlich werden in der Braunkohleindustrie Arbeitsplätze wegfallen, aber gleichzeitig werden in den erneuerbaren Energien neue entstehen.“ Der Landesregierung wirft er vor, sich in Berlin für die Braunkohle stark gemacht zu haben. Sollte seine Partei, die in den neuesten Umfragen bei fünf Prozent steht, in den Landtag einziehen, ist sein Platz sicher. Er steht auf der Landesliste an zweiter Stelle. Deshalb kann er dem Rennen um die Erststimme auch ganz gelassen gegenüberstehen. „Ich strebe nicht danach, diesen Wahlkreis zu gewinnen. Es geht darum, den Grünen ein Gesicht zu geben.“

Dass der Einzug in den Landtag besonders knapp ist, weiß Striegel. „Es geht um jede Stimme“, sagt er. Aber Angst, die Fünfprozenthürde nicht zu schaffen, habe er keine. Falls es nicht klappen sollte, hat er keinen Plan B, weil er dieses Szenario nicht für wahrscheinlich hält. „Aber ich werde demnächst zum zweiten Mal Vater und im schlimmsten aller Fälle habe ich in meiner Elternzeit Gelegenheit, dann mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.“ (mz)