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Die Gagfah-Siedlung wird noch einmal lebendig

Von ELKE JÄGER 02.01.2009, 18:49

MERSEBURG/MZ. - Zu verdanken ist dieses große Interesse neben dem Merseburger Altstadt- und dem Kunstverein vor allem Kristina Kliche, die mit ihrer Publikation "Erinnerungen einer Gagfah-Göre" regelrecht eine Tür aufstieß. So ist es beinahe folgerichtig, dass im neuesten "Merseburger Kreiskalender", der traditionell heimatgeschichtliche Beiträge enthält, das Thema eine Rolle spielt - die Hauptrolle sogar. Das Kalendarium mit dem obligaten Raum für Notizen ("Nicht vergesssen" steht auf der halben leeren Seite) schmücken historische Fotos aus der Bauzeit der Siedlung bis hin zum Einzug der ersten Mieter. Damit erhält der Betrachter einen interessanten Einblick in die damals neuartige Technologie und die Gestaltung des Wohngebiets mit viel Grün.

Die Fotosammlung hatte Frau Kliche von der heutigen Hauptgeschäftsstelle der Gagfah erhalten und übergab sie dem Stadtarchiv Merseburg. Die Abkürzung steht übrigens für gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten. Ein längerer Text beschäftigt sich mit der Geschichte der Siedlung von der Planung über den Bau bis zu ihrem Abriss. Erinnert wird auch an das große Fest mit zahlreichen ehemaligen Bewohnern und an die Zeichen, die heute noch von der Gagfah-Siedlung künden. Dazu gehört zum Beispiel eine Wandecke aus Schüttbeton am Zollinger-Dachstuhl-Denkmal. Verfasserin des Beitrags im Merseburger Kreiskalender ist, wen wundert's, Kristina Kliche.

Weitere Themen sind die Wasserversorgung des Burgbergs (Teil 2), die Geschichte des ersten Kreishauses, eine Chronik der Ereignisse in Merseburg zur Wende und das damals für große Aufregung sorgende Vorwende-Schaufenster des Buchhändlers Dietrich Herfurth. Liegt das wirklich erst 20 Jahre zurück?, fragt sich da mancher. Den Druck des Kalenders haben mittelständische Unternehmen aus der Region gesponsert.

Kreiskalender erhältlich in Buchhandlungen, bei der Tourist-Info und im Dom-und Museumsshop zu 2,60 Euro.