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Delitz am Berge Delitz am Berge: Nur Tempo 30 im Ort kann es nicht geben

Von Gerhard Grulke 15.11.2001, 17:14

Delitz am Berge/MZ. - Die großen weißen Schilder mit dem stilisierten Verlauf der Umleitungsstrecke stehen bereits vor Delitz am Berge und in Bad Lauchstädt. Noch sind sie mit dicken roten Balken gekreuzt. Was bedeutet, noch gelten sie nicht. Doch nur wenige Handgriffe sind nötig, da ist die rote Folie weg, und - die Straße zwischen Bad Lauchstädt und Delitz am Berge ist voll gesperrt.

"Das sollte ursprünglich schon ab kommenden Montag so sein, doch dürfte sich der Zeitpunkt um etwa eine Woche verschieben. Weil die Möglichkeit einer Umfahrung für die Schul- und Linienbusse bis zum Umspannwerk noch hergerichtet werden soll. Hier muss eine Verbindung ja gewährleistet sein, damit niemand vom öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten ist", erfuhr die MZ von Helmut Menzlow, Leiter der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises, Donnerstag auf Nachfrage. Die Landstraße 163, die Delitz am Berge mit Bad Lauchstädt verbindet, wird wegen des Autobahn-Brückenbaus in der Nähe des Umspannwerks für ein ganzes Jahr quasi zur "Sackgasse". Lediglich Fußgänger und Radfahrer werden auch weiterhin Möglichkeiten zum Durchkommen haben.

"So gesehen kommt der Verkehr hinsichtlich unserer Ortsdurchfahrt zum Erliegen", erläuterte auch Hans-Dieter Wiebigke, ehrenamtlicher Bürgermeister von Delitz am Berge, unter anderem auf der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend. Was in gewisser Hinsicht auch ein Problem - wenn auch nur vorübergehend - ganz wesentlich entschärfen würde. Ein Problem, das den Delitzern nun schon einige Jahre ziemlichen Ärger bereitet: Zu viele motorisierte Zeitgenossen halten sich bei der Ortsdurchfahrt nicht an die vorgegebenen Tempolimits und donnern die Durchgangsstraße entlang, als seien sie auf einer Rennpiste. Das hat schon vor Jahren zu Bürgerbeschwerden und zur Post an die Kreisverwaltung geführt. Letztes Ersuchen der Kommune, für die gesamte Ortslage Tempo 30 zu erreichen, scheiterte unlängst bei der Behörde. "Es wurde abgelehnt. Die bestehenden Tempo-30-Zonen am Kindergarten und in der Kurve hätten Bestand, mehr würde es nicht geben", hieß es in der Gemeinderatssitzung. Wo auch noch erwähnt wurde, dass im Schreiben vom Amt zugesichert wurde, verstärkt auch während der künftigen Sperrphase Kontrollen hinsichtlich Tempo und Verschmutzung der Straßen durch Baufahrzeuge durchzuführen. "Um noch einmal auf die 30er Zonen einzugehen, die kann es durchgängig nur in Gebieten geben, die keinen Durchgangsverkehr haben. Auf Land- und Kreisstraßen ist der Verkehr immer so leicht und flüssig als nur möglich zu halten. So verlangt es der Gesetzgeber", untermauert Menzlow die Entscheidung seiner Behörde.

Die bei solchen Anträgen zu einer Tempobegrenzung auch immer die Unfallstatistiken heranzieht. Und hier, sagt er, habe es bei Delitz am Berge keine Häufung gegeben.