Cowboyhüte und Line Dance nicht nur in Steigra beliebt
STEIGRA/MZ. - Zahlreiche Wohnwagen standen herum, Flaggen vornehmlich US-amerikanischer Bundesstaaten waren gehisst und die Leute liefen größtenteils in bester Westernmanier umher. Cowboyhüte, Westen, Stiefel, Nietengürtel und was sonst noch dazu gehört prägten das Bild. In das ganze Gewimmel mischten sich muntere und vor allem markante Klänge. Countrymusik schallte über das weiträumige Gelände, ließ die gut gelaunten Leute im Takt klatschen oder mit den Knien wippen.
Die kleine Weinbaugemeinde nahe Querfurt diente aber nicht etwa als Kulisse für irgendeinen Westernstreifen. Es war das alljährlich stattfindende Steigraer Country-Fest, das Fans der amerikanischen Folklore förmlich in Scharen angelockt hatte. "Das ist bereits unser 14. Fest", erklärte der Vorsitzende des gastgebenden Steigraer Countryclubs, Volker Seidler. Er bereitete sich gerade mit den anderen Mitgliedern seines Vereins auf einen der Höhepunkte des Festes vor.
Auf einer überdachten Bühne führten sie in der Gruppe zusammen mit den "Kalzendorfer Line Dance Freunden" einen so genannten Line Dance auf - einen Tanzstil, der typisch für derartige Feste und bei den Anhängern besonders beliebt sei.
Das dem tatsächlich so ist, hatte kurz zuvor bereits ein Workshop bewiesen. Hier hatten an die 100 Leute gemeinsam Line Dance getanzt und unter tatkräftiger Anleitung von Tanzlehrer Dirk Osterloh verschiedene Tanzschritte vollführt. Als interessierte Beobachterin am Rande verfolgte die Steigraerin Erika Fiedler das Geschehen. Sie war zusammen mit dem erst neun Monate alten Enkelchen Lisa gekommen und habe zwar nicht so viel mit Country am Hut, wisse aber aus Erfahrung, dass beim Steigraer Countryfest gerade am Abend immer was los sei.
Am Samstagabend waren es beispielsweise die Gruppe "Lone Star" aus Leipzig, die Live Musik bot oder auch die "Easy Rider Dancer", die eine kesse Sohle aufs Parkett legten. Wieso gerade in Steigra Jahr für Jahr der Wilde Westen auf die Art und in solchem Umfang Einzug hält? Volker Seidler erklärt sich das Ganze so: Zum einen sei es das Flair, die gute ungezwungene Stimmung sowie die Musik und die Tänze, die auch hierzulande viele Leute faszinieren. Zum anderen biete sich Steigra durch seine relativ zentrale Lage in Mitteldeutschland an. Hinzu komme, dass die Steigraer auf anderen Countryfesten immer wieder neue Bekanntschaften machen und neue Freunde gewinnen. Die kommen dann auch gerne nach Steigra, so dass das Fest Jahr für Jahr wächst.