Chaos an Schulen bleibt aus
MERSEBURG/MZ. - An den Schulen im Saalekreis konnte am Streiktag am Donnerstag ein weitgehend ordnungsgemäßer Schulbetrieb gewährleistet werden. Dies teilte das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt mit.
Laut einer ersten Einschätzung gingen im Bereich der Grundschulen etwa die Hälfte der Lehrer in den Ausstand. Wie auch an der Grundschule Merseburg Süd. Fünf Lehrer schlossen sich den Demonstrationen in Magdeburg an, informierte Schulleiterin Ilona Ortmann. Dennoch sei durch einen Notplan der Unterricht ordnungsgemäß verlaufen und die Situation gut gemeistert worden. In der Grundschule Merseburg West hingegen legten die Lehrer nicht ihrer Arbeit nieder. "Wir wollen die Eltern unterstützen und nicht hängen lassen. Trotzdem muss ein Zeichen gesetzt werden in dieser schwierigen Situation", so die Schulleiterin Kerstin Grimm. Gleiches an der Jahn-Grundschule in Leuna. Auch hier hatte sich keiner der Lehrer dazu entschieden die Arbeit am Donnerstag niederzulegen.
Von den 16 Sekundarschulen im Landkreis wurde in vier Schulen nicht gestreikt. An der Querfurter Sekundarschule wurde ein Notplan aufgestellt, denn auch hier ging rund ein Fünftel der Lehrer in den Ausstand, informierte Schulleiter Frank Morgenstern. So seien die siebten und achten Unterrichtsstunden ausgeplant worden. Dennoch war eine Beaufsichtigung nach der sechsten Stunde möglich. Die Zahl der Schüler, die nicht zum Unterricht erschienen waren, sei sehr gering gewesen.
Bei den Gymnasien wurden von fünf Schulen vier bestreikt. Am Merseburger Herder Gymnasium fehlten 23 Lehrer. "Wir haben einen ganz normalen Vertretungsplan ausgehängt", erklärte Schulleiter Jürgen Ruscher. Am bestreikten Gymnasium in Querfurt, konnten genaue Zahlen noch nicht erfasst werden, gab Schulleiter Jörg Däumer bekannt. Hier fielen ebenfalls die siebten und achten Stunden aus, die Beaufsichtigung der Schüler war gewährleistet.
Insgesamt schätzt das Landesverwaltungsamt ein, dass der Schulbetrieb während der Warnstreiks ohne nennenswerte Komplikationen verlaufen ist. Von den landesweit 23 000 Lehrern, davon 18 000 Angestellte, hätten sich nach bisherigen Schätzungen etwa 5 000 am Streik beteiligt.