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Carl-von-Basedow-Klinikum Carl-von-Basedow-Klinikum: Kuhne: Werde auch weiter im OP stehen

Von Elke Jäger 05.03.2002, 15:55

Merseburg/MZ. - Das Carl-von-Basedow-Klinikum Merseburg hat wieder einen Ärztlichen Direktor. Sichtlich bewegt nahm am Dienstag Dr. Lutz Kuhne, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, von Landrat Tilo Heuer (SPD) die Urkunde entgegen, mit der seine Bestellung zum Chef des Hauses offiziell besiegelt ist. Der Kreistag hatte dem in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt (die MZ berichtete). Nach dem plötzlichen Tode von Prof. Dr. Michael Hagert im Dezember 2001 war die Neubesetzung notwendig geworden.

Während einer kurzen Feierstunde mit Klinikumsleitung, Chefärzten und Mitarbeitern aus Merseburg und Querfurt sprach Heuer Kuhne seine Wertschätzung und sein "uneingeschränktes Vertrauen" aus, verbunden mit dem Wunsch, dass mit Blick auf den "Seelenzustand des Hauses" nun wieder Ruhe einziehen möge.

Der 58-jährige Mediziner dankte für die Berufung, die für ihn Herausforderung und Vertrauensbeweis zugleich bedeuteten. Er habe sich vorgenommen, ging er auf Heuer ein, den Seelenfrieden wiederherzustellen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Mitarbeiter und Patienten wohl fühlten. Allen Mitarbeitern des Klinikums bot er eine vertrauensvolle Partnerschaft an; jeder könne sich an ihn wenden. Viele der Ärzte und Schwestern kennen ihn aus langjähriger Zusammenarbeit.

Seit 1969 ist Lutz Kuhne, aus einer Merseburger Arztfamilie stammend und in der Kreisstadt zu Hause, im hiesigen Krankenhaus tätig. 1984 wurde er Oberarzt, 1990 stellvertretender Chefarzt, acht Jahre später Leiter des Notarzteams, im Oktober 2000 Chefarzt. Die vier Kinder (29, 2 mal 26, 21) gehen inzwischen eigene Wege. Eine Tochter studiert Medizin - sie wird Kinderärztin; die anderen haben sich für die Wirtschaft entschieden.

Kuhne, ein Arzt mit Leib und Seele, will sich auch weiterhin so oft wie möglich direkt um die Patienten kümmern. Abstriche wird es geben, das weiß er, aber im OP wird er trotzdem auch in Zukunft regelmäßig stehen. "Wenn ich jemanden versprochen habe, dass ich ihn selbst operiere, bleibt das auch dabei", versichert er. Als Klinikchef liegen ihm drei Dinge besonders am Herzen, sagte er der MZ. Das Klinikum solle ein Zentrum der medizinischen Versorgung des gesamten Landkreises, des östlichen wie des westlichen Teils, werden. Wichtig sei Aufklärung darüber, welches Leistungsspektrum beide Häuser überhaupt anbieten.

Zum zweiten möchte er die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen verbessern, sie "zum beiderseitigen Vorteil" entwickeln. Dritter Schwerpunkt ist die enge Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle, immerhin ist das Merseburger Klinikum Akademisches Lehrkrankenhaus. Im Namensgeber sieht Kuhne übrigens "ein Pfund, mit dem wir noch weit mehr wuchern können". Er denke da an Basedows medizinischen Erkenntnisse und Behandlungen, die man durchaus einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen könne.