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WahlportraitBürgermeisterwahl im Weida-Land: Amtsinhaber Kay-Uwe Böttcher

Die einzige Verbandsgemeinde des Saalekreises, das Weida-Land, wählt am 24. September einen neuen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. CDU-Politiker Kay-Uwe Böttcher hat den Posten seit sieben Jahren inne und streibt eine zweite Amtszeit an.

Von Anke Losack 15.09.2023, 18:00
Kay-Uwe Böttcher  ist der Amtsinhaber.
Kay-Uwe Böttcher ist der Amtsinhaber. Fotos: K. Sieler

Weida-Land/MZ - „Es gibt den schönen Spruch: Das Begonnene fortführen“, sagt Amtsinhaber Kay-Uwe Böttcher, der bei der Wahl am 24. September im Weida-Land wieder für das Amt des Verbandsgemeindebürgermeisters kandidiert. Der Obhäuser verweist darauf, dass er seit 1994 in der Gemeindepolitik, 22 Jahre im Ehren- und sieben im Hauptamt, und seit über 20 Jahren in der Kreispolitik aktiv ist. „Da ist eine logische Konsequenz, den letzten Abschnitt bis zum 67. Lebensjahr auch weiterhin in dieser Richtung zu vollziehen“, meint der 60-Jährige und sagt, Bürgermeister sei für ihn kein Amt, sondern Berufung.

Böttcher gibt an, dass er für Sachlichkeit, Ehrlichkeit, Offenheit, Pragmatismus stehe und seine langjährigen Erfahrungen aus seinen bisherigen Tätigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung weiter einbringen möchte. „Ich bin sehr daran interessiert, diese Verbandsgemeinde weiterhin am Leben zu halten“, erklärt der Obhäuser, der obwohl Mitglied der CDU, nicht als Partei-Politiker antritt.

Kampf gegen „Gängelung von Bund und Land“

Böttcher sagt, er will sich dafür einsetzen, dass die dazugehörigen Gemeinden selbstbestimmt bleiben können. Und er kämpfe auch „gegen ständig steigende Gängelung durch Bund und Land.“ Zum Beispiel zum Thema Kommunalfinanzen sagt er: „Unser Hauptproblem ist mittlerweile, dass der Gestaltungsspielraum aufgrund mangelnder Finanzen immer schwieriger wird.“ Von zurückgehenden Finanzmitteln und Tarifen im Öffentlichen Dienst werde die VG Weida-Land und ihre Mitgliedsgemeinden „ein Stück weit getrieben“. Die VG konnte 2023 keinen ausgeglichenen Haushalt aufstellen. Die Rücklagen, um Defizite auszugleichen , sind im Weida-Land mittlerweile mehr oder weniger aufgebraucht.

Die finanziell angespannte Lage habe auch mit den Aufgaben zu tun, etwa Kitas, Bauhöfe und Feuerwehr, die der VG Kraft Gesetz übertragen sind. „Da haben wir natürlich alle erforderlichen Investitionen zu tätigen.“ Nur allein die Feuerwehr-Risikoanalyse, die die VG hat erstellen lassen, geht in den nächsten mittelfristigen Zeiträumen von zweistelligen Millionenaufwendungen aus. „Wenn ich mir die Förderkulisse aktuell in Sachsen-Anhalt anschaue, ob Fahrzeuge oder Gerätehäuser, dann weiß ich nicht, wie wir das stemmen sollen“, so Böttcher und fügt an: „Das macht mir richtig viel Sorge.“

Ausbildung gegen Personalmangel

In Esperstedt lässt die VG jetzt für mehrere Hunderttausend Euro ein ehemaliges Kulturhaus zum Feuerwehrhaus umbauen, ohne Fördermittel. In Kitas sei auch immer etwas zu tun, so der Amtsinhaber. Eine anstehende Großinvestition ist 2024 in der Kita in Esperstedt geplant. „Wir könnten es uns leicht machen und die Kitas an freie Träger geben – das wollen wir aber nicht“, sagt Böttcher.

Wird er wiedergewählt, will er auch daran festhalten, in der Verwaltung durch Ausbildung eigenen Nachwuchs zu generieren. Der Bürgermeister lässt nicht unerwähnt, dass es in den vergangenen Jahren „eine bescheidene Durststrecke mit Personalumbruch“ gab. „Wir sind in der Verwaltung aber jetzt wieder soweit aufgestellt, dass wir unsere Aufgaben erledigen können“, erklärt Böttcher, der diese Verwaltung auch in den nächsten sieben Jahren leiten möchte.

Die Biografie:

Kay-Uwe Böttcher ist Jahrgang 1963. Er wurde in Halle geboren, ist seit 1974 wohnhaft in Obhausen. Er ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.

Nach dem Abitur in Querfurt wurde er von der dortigen LPG zum Studium delegiert. Er ist Diplom-Agraringenieur. Nach der politischen Wende hat er bei verschiedenen Unternehmen in der Wirtschaft gearbeitet. Im Jahr 2017 wurde er zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weida-Land gewählt. Seit 1994 ist der Obhäuser in der Kommunalpolitik ehrenamtlich engagiert, war 22 Jahre Bürgermeister von Obhausen. Aktuell ist er unter anderem im Kreistag des Saalekreises, im Vorstand der Heilpädagogischen Hilfe Querfurt, Vorsitzender von zwei Jagdgenossenschaften, Kreisjägermeister und Mitglied in verschiedenen Vereinen.