Bildungszentrum Merseburg Bildungszentrum Merseburg: Damit jeder Handgriff der Pfleger sitzt

Merseburg - Nicht nur auf die Gesundheit der Patienten, sondern auch auf die eigene müssen die Pfleger im Carl-von-Basedow-Klinikum bei der täglichen Arbeit Acht geben. Denn wer über Jahre etwa Patienten in ihrem Bett neu lagert, der bekommt es mit Sicherheit irgendwann mit dem Rücken zu tun - wenn er nicht über die richtige Technik verfügt.
„Auch solche Dinge bringen wir unseren Schülern bei“, erzählt Ines Schiller. Sie ist die Leiterin des Kooperativen Bildungszentrums, der hauseigenen Schule des Merseburger Klinikums. Gesundheits- und Krankenpfleger werden hier genauso ausgebildet wie Anästhesie- und Operationstechnische Assistenten.
Vor allem letzterer Gruppe bescheinigt Schiller einen zunehmenden Bedarf. „Angesichts der demografischen Entwicklung nehmen unter anderem die Hüft- und Knieoperationen zu, bei denen die Assistenten benötigt werden“, erklärte sie. Zum Teil werden Klassen bereits komplett übernommen, um den Fachkräftebedarf in den Gesundheitsberufen zu decken. „Viele Häuser zahlen ja auch schon Kopfprämien, wie man hört, um das nötige Personal für sich zu gewinnen“, sagt Schiller.
Zum Glück gebe es im Gegensatz zu anderen Branchen in den Gesundheitsberufen noch ausreichend geeignete Bewerber. „Die Nachfrage ist noch hoch, es gibt sogar Wartelisten“, sagt die Leiterin des Bildungszentrums. Dieses kooperiert auch mit anderen Krankenhäusern, um den jungen Menschen eine gute Ausbildung zu garantieren. Das Bergmannstrost sei genauso an Bord wie eine Klinik im Burgenlandkreis.
Tag der offenen Tür
„Es ist uns jüngst sogar gelungen, das Herzzentrum Leipzig für ein Praktikum zu gewinnen“, erzählt Ines Schiller, die sich schon auf den Tag der offenen Tür des Bildungszentrums am kommenden Mittwoch freut. Von 9 bis 19 Uhr können sich Interessenten über die Ausbildungsmöglichkeiten informieren, die Theorie- und Praxisräume sichten oder mit einigen der insgesamt 30 aktiven Praxisanleitern ins Gespräch kommen. „Natürlich können auch schon Bewerbungen abgegeben werden.“
Wer sich für die Gesundheitsberufe begeistern kann, der sollte allerdings schon einiges an Allgemeinwissen mitbringen. „Das gilt vor allem für die naturwissenschaftlichen Fächer“, erklärt Schiller. Aber auch Kommunikations- und Empathiefähigkeit seien gefragt, ergänt die Leiterin. „Was wir nicht wollen, sind Menschen mit einem Helfersyndrom.“ Denn diesen falle es schwer, Distanz zu den Schicksalen, denen sie bei ihrer Arbeit begegnen, aufzubauen. „Die nehmen dann alles immer mit nach Hause, was nicht gut ist.“
Parallel zum Tag der offenen Tür wird es übrigens ab 9 Uhr auch ein Symposium mit allerhand Fachvorträgen geben, auch eine Festveranstaltung zu 20 Jahren Krankenpflegeschule ist am Nachmittag geplant, wie es hieß. (mz)