Bildungsakademie Leuna Bildungsakademie Leuna: Bedarf groß, die Bewerberzahl aber klein
Leuna/MZ. - Auf einer anderen Ausbildungsstrecke, in der so genannten Technikerschule, dürfte es bis zum Beginn eines neuen Lehrgangs allerdings noch etwas dauern. "Eigentlich völlig unverständlich, denn der Bedarf an Technikern ist groß. Durch das besondere Qualifikationsprofil bilden wir Fachkräfte aus, die sowohl in der Lage sind, mit Meistern zu kooperieren als auch mit dem Ingenieurpersonal Aufgaben anzugehen." So Dr. Ulrich Göhler, Geschäftsführer der Bildungsakademie Leuna (Bal). Um dann noch hinzuzufügen: Man müsse die Leute regelrecht mit dem Lasso einfangen. Ausreichend geglückt ist das aber offenbar noch nicht, denn ein neuer Lehrgang muss mindestens 14 Teilnehmer haben, derzeit aber sind es nur neun.
Warum es ein offensichtliches Desinteresse an der Technikerschule gibt, die übrigens die einzige staatlich anerkannte in Sachsen-Anhalt in der Fachrichtung Elektrotechnik ist, darüber kann trefflich gestritten werden. Zu wenig bekannt, zu anstrengend oder zu teuer? Tatsache ist, dass die etwa vierjährige Ausbildung zum Techniker berufsbegleitend erfolgt, das heißt: Nach der Arbeit geht es auf die Schulbank, und das zwei Mal wöchentlich, dazu ein Mal sonnabends. Ohne Frage ein hartes Brot. Auch ein teures, muss man doch mit 6000 Euro rechnen. Dazu Göhler: "Die Anforderungen sind hoch, das ist schon richtig. Allerdings ist es in den meisten Fällen so, dass die delegierenden Unternehmen entweder ganz oder teilweise diese Ausbildung finanzieren. Zudem gibt es auch die Möglichkeit eines so genannten Techniker-Bafögs." Durchaus interessant übrigens, dass von den bisher in Leuna ausgebildeten 30 Technikern die meisten selbst gekommen sind, also keinen delegierenden Betrieb im Rücken hatten. Sie wollten ganz offenbar ihren Marktwert erhöhen, um bessere Berufschancen zu haben.
Ähnliches gilt auch für die Meisterausbildung in der Bal. Allerdings ist die mit etwa dreieinhalb Jahren kürzer und mit rund 4000 Euro auch etwas billiger. Voraussetzungen bei beiden: ein anerkannter Berufsabschluss, der mit der entsprechenden Fachrichtung korrespondiert und dazu eine mindestens einjährige Berufspraxis. "Wir können nur immer wieder appellieren, diese Chancen zu nutzen. Der Bedarf ist groß." So der Bal-Geschäftsführer abschließend.
(0 34 61) 8 24 60, [email protected], www.bal.de