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Vor dem Basedow-Klinikum Besonderes Spielgerät in Merseburg erlaubt Glockenweihe durch Hüpfen

Ein besonderes Spielgerät vor dem Basedow-Klinikum sorgt dafür, dass ab sofort in Merseburg immer Musik in der Luft liegen kann.

Von Undine Freyberg 30.09.2021, 08:30
Anne-Katrin Fritzsche, Chefarzt Axel Schobeß und Guido Ulbricht von der Saalesparkasse (v.l.) sehen den Kindern von der Kita Am Weinberg zu, wie sie die Töne des Tanzglockenspiels entdecken.
Anne-Katrin Fritzsche, Chefarzt Axel Schobeß und Guido Ulbricht von der Saalesparkasse (v.l.) sehen den Kindern von der Kita Am Weinberg zu, wie sie die Töne des Tanzglockenspiels entdecken. (Foto: Katrin Sieler)

Merseburg/MZ - Die Töne, die durch die Luft flirren, machen Spaß. Und diese Glockenweihe kommt der Weihe der neuen Domglocke am Freitag sogar noch zuvor. „Ich glaube, wir haben jetzt ein neues Lieblingsziel, wenn wir spazieren gehen“, schmunzelt Ines Wigrim, Erzieherin in der Merseburger Kita Am Weinberg, als sie sieht mit welcher Freude die Fünf- und Sechsjährigen auf den unscheinbaren Messingplatten herumhüpfen und so Töne erzeugen.

Denn etwa ein Dutzend Kinder durften am Mittwoch bei der Einweihung eines ganz besonderen „Musikinstruments“ dabei sein. Neben der Freitreppe des Säulenhauses des Merseburger Basedow-Klinikums gibt es nämlich jetzt ein so genanntes Tanzglockenspiel. Neun Messingfliesen sind dafür in einem Quadrat angeordnet und im Boden verankert. Sie tragen unter sich je ein Tonelement, das durch Hüpfen und Springen über eine Hammermechanik zum Schwingen gebracht wird.

„Ich freue mich, dass wir jetzt dieses Tanzglockenspiel haben“

Dass das nicht nur etwas für Kinder sein muss, beweist Axel Schobeß, der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, und zeigt den Kindern, wie einfach das ist. Danach gibt es kein Halten mehr für die Kinder. Immer wieder stellen sie sich an, um nochmal und nochmal die Töne zu erhüpfen - allein oder mit dem besten Freund zusammen.

„Ich freue mich, dass wir jetzt dieses Tanzglockenspiel haben“, sagt Axel Schobeß. „Es zieht sicherlich Kinder an, die gerade vorbeilaufen. Aber auch wenn Kinder zu einer Untersuchung oder zu einer Behandlung in unser Haus kommen müssen, können sie hier vorher oder hinterher ein wenig herumspringen und musizieren. So bleibt der Besuch bei uns mit Sicherheit in guter Erinnerung.“

Das Tanzglockenspiel wurde von Alfons van Leggelo in den 1970er Jahren erfunden und gestaltet. „Es verbindet Bewegungsimpuls mit Klangerfahrung. Menschen aller Altersgruppen, auch geistig, körperlich oder emotional eingeschränkte, haben Freude daran, durch Hüpfen, Springen oder Tanzen hell klingende Töne zu erzeugen“, heißt es in der Beschreibung des Herstellers Richter Spielgeräte. Selten sehe man so viele zufrieden lächelnde Gesichter wie bei diesem Spielangebot, bei dem sowohl die Akteure als auch die Zuschauer und Zuhörer für einen Moment Leichtigkeit, Freude und Harmonie erfahren.

Wie es den Kindern gefallen hat?

Der große freie Platz zwischen dem Säulenhaus Merseburg und der Straßenbahnhaltestelle am Klinikum war prädestiniert dafür. das Glockenspiel zu installieren. Denn dort kommen alle vorbei, denen das Instrument Spaß machen und nützlich sein könnte - auch die Kinder aus der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik vom Weinberg kommen auf dem Weg zu den Therapien im Säulenhaus hier entlang.

Die Anschaffung des Glockenspiels war durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins des Klinikums und eine großzügige Spende der Saalesparkasse möglich geworden. „Wir sind sehr froh, dass wir dazu beitragen konnten, dass Kindern durch das Tanzglockenspiel eine Freude gemacht werden kann“, sagt Anne-Katrin Fritzsche, Schatzmeisterin des Fördervereins, während Chefarzt Schobeß der Saalesparkasse für ihr Engagement dankt.

Die Kinder hüpfen unterdessen lachend weiter und klatschen vor Freude in die Hände. Erst als es beginnt zu regnen, lassen sie sich von Ines Wigrim überzeugen, dass es doch jetzt Zeit wäre, in die Kita zurückzugehen. Wie es den Kindern gefallen hat? „Es war ganz toll“, sagt die kleine Zeel (5) mit einem großen, breiten Lächeln. Und auch Noah-Joel ist noch ganz begeistert. „Ich komme wieder“, sagt er entschlossen.