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Wirbel um Hartz-IV-Bescheid Bescheid für eine siebenköpfige afghanische Flüchtlingsfamilie aus dem Saalekreis: Darum will Landkreis Afghanen jetzt schützen

Von Undine Freyberg 19.11.2016, 08:00

Merseburg - Nach der Veröffentlichung eines Leistungsbescheides für eine siebenköpfige afghanische Familie im Internet wird versucht, Schutzmaßnahmen für die Familie zu organisieren, da durch die Verbreitung des Bescheides im Netz auch deren vollständige Adresse bekannt geworden war.

„Wir können der Familie allerdings nicht einfach eine neue Wohnung zuweisen, das Signal dafür muss vom Landkreis kommen“, sagte Marcus Skowronek, Geschäftsführer der Betreuungs- und Integrationshilfe GmbH, die für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden zuständig ist. Beim Landkreis ist man bereits aktiv geworden. Die Familie werde unter anderem bei der Suche nach einer anderen Wohnung unterstützt, sagte Gert Kuhnert, Betriebsleiter des Eigenbetriebs für Arbeit der MZ.

Verbreitung im Internet führt zu zum Teil ungeahnten Hasstiraden gegen Ausländer

Der veröffentlichte Bescheid, der seit rund einer Woche durchs Netz wabert, erweckt den Eindruck, die afghanische Familie erhalte monatlich 4.285 Euro, was nicht stimme, so das Jobcenter. Allerdings führt die Verbreitung im Internet zu zum Teil ungeahnten Hasstiraden gegen Ausländer.

Die Familie - der 35-jährige Familienvater, seine Frau (36), drei Söhne (13, 10 und 8) und zwei Töchter (6 und sechs Monate alt) - waren vor zehn Montane nach Deutschland gekommen und leben seit vier Monaten in Merseburg. Der Mann war in Afghanistan Polizist und soll von Taliban angegriffen worden sein. (mz)