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Band "Kaesslight" Band "Kaesslight": Vollblutmusiker im Nebenjob

Von regina retzlaff 30.06.2013, 18:04
Anfang Juni sorgte „Kaesslight“ als „Geschenk“ der Stadt Querfurt an die Partnerstadt Karlstadt für Stimmung im Saal. Mit dabei war auch Udo Lindenberg (Bernhard Käss).
Anfang Juni sorgte „Kaesslight“ als „Geschenk“ der Stadt Querfurt an die Partnerstadt Karlstadt für Stimmung im Saal. Mit dabei war auch Udo Lindenberg (Bernhard Käss). regina retzlaff Lizenz

querfurt/MZ - „Mach doch mal was Eigenes.“ Das sagte Dagmar Käss 1997 ihrem Mann Bernhard, der bis dahin in verschiedenen Bands mitgespielt hatte. Käss, heute 54 Jahre jung, ist seit 1987 als Musikschullehrer beruflich unterwegs. Seit 1993 unterrichtet er an der Querfurter Außenstelle der Kreismusikschule. Und was die Ehefrau gesagt hatte, ließ ihn nicht los. Im September 1997 machte Bernhard Käss schließlich „Nägel mit Köpfen“ und gründete die Band „Kaesslight“.

Dabei waren damals neben Käss seine musikalisch begabte Ehefrau Dagmar (hauptberuflich Steuerfachgehilfin), Lutz Ulrich und Frank Seidel. Nach und nach stießen die Söhne der Familie Käss, Andreas (29 und Musiklehrer) und Peter (22 und Student der Elektrotechnik) dazu. Als Sängerin stieg Karen Gensow mit ein. „Es gibt inzwischen verschiedene Besetzungsvarianten mit sechs oder sogar mehr Musikern“, erzählt Bernhard Käss. Von Vorteil ist da, dass alle Bandmitglieder gut ausgebildete Musiker sind. Sie haben ihr Handwerk an Hochschulen oder an Musikschulen, wie der in Querfurt etwa, erlernt. „Aber wir machen das alle im Nebenjob“, unterstreicht der Chef. Und wenn es zu Auftritten geht, dann reisen die Musiker zum Teil aus Leipzig an, wo sie in ihren Jobs arbeiten.

„Kaesslight“ kann jedes Publikum mitreißen. Jeder Solist kann faktisch in unterschiedliche Rollen schlüpfen - Whitney Houston, Joe Cocker, Udo Lindenberg oder auch Heino stehen so mit auf der Bühne. 400 Titel umfasst das Repertoire - von der Kaffeehausmusik bis hin zu AC/DC und den aktuellen Charts. Erst vor ein paar Wochen haben sich davon auch die Karlstadter und ihre Gäste aus den anderen Partnerstädten überzeigen können. Die Stadt Querfurt hatte ihrer Partnerstadt Karlstadt „Kaesslight“ als Gastgeschenk für einen Abend mitgebracht. Und die jungen Musiker wussten zu überzeugen. Am Ende tanzten auch die Partner aus Frankreich, England und Italien begeistert durch den Saal. Für den Saalekreis durfte die Band auch schon einmal in Brüssel auftreten. Ansonsten sei man für jedwede Veranstaltung offen.

Längst haben Bernhard Käss und seine Mitstreiter eine eigene Veranstaltung kreiert. Im Kulturhaus Obhausen gab es in diesem Jahr zum zweiten Mal einen ausverkauften Frühlingsball. Gemeinsam mit der Querfurt Bigband rockten sie den Saal. Dabei übernimmt die Truppe alles selber - Bühne, Catering, Organisation, Werbung. Das sei natürlich riskant, aber einfach besser zu handhaben.

„Es ist toll, mit der eigenen Familie und guten Freunden Musik zu machen, die den Menschen Freude bringt. So etwas schweißt zusammen“, schwärmt Bernhard Käss, der sich selbst als Soundfreak bezeichnet. „Der Sound muss perfekt sein“, meint er, der sich bald nur noch als musikalischer Chef betätigen will.