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Baden ohne Risiko Baden ohne Risiko: So schwimmt man in unbekannten Gewässern sicher

Von Julia Bachmann 08.06.2018, 12:13
Carolin Voigt und Sohnemann Johan baden in der Hasse. Beim Baden und Schwimmen sollte man bestimmte Regeln beachten.
Carolin Voigt und Sohnemann Johan baden in der Hasse. Beim Baden und Schwimmen sollte man bestimmte Regeln beachten. Peter Wölk

Merseburg - Die Temperaturen erreichen fast täglich die 30-Grad-Marke. Dabei ist streng genommen noch Frühling. Ein Ausflug an den nächsten See ist aber dennoch eine willkommene Abkühlung. Das Risiko, das das Baden in Seen birgt, sollte man jedoch nicht unterschätzen. Häufig kommt es zu Badeunfallen, die auch tödlich enden können.

Erst am vergangenen Wochenende ertrank eine 15-Jährige in Thüringen. Franz Weihs, Vorstandsvorsitzender der Ortsgruppe Leuna-Merseburg der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), gibt daher Tipps, damit der Badeausflug ein Vergnügen bleibt.

Wassertemperaturen der Seen häufig überschätzt

Im späten Frühling sind die Lufttemperaturen gelegentlich schon hochsommerlich. Deshalb werden die Wassertemperaturen der Seen häufig überschätzt. Das eiskalte Wasser ist natürlich eine Abkühlung. Ein zu langer Aufenthalt darin kann aber schnell zu Unterkühlungen und Krämpfen führen. „Man sollte sich abkühlen, bevor man ins Wasser geht. Dazu kann man sich kurz abduschen oder die Haut mit Badewasser anfeuchten“, meint Weihs.

Außerdem sollte man langsam in den See gehen. So kann sich der Körper an die Temperatur gewöhnen. „Springt man gleich in den See hinein, ist die sofortige Abkühlung für den Körper ein Stressakt“, warnt der Vorstandsvorsitzende. Bei älteren Personen oder Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann das bis zum Herzinfarkt führen. In Badeseen hineinzuspringen ist grundsätzlich gefährlich.

Wie tief der See an einer Stelle ist, ist von außen meist nicht ersichtlich

„Oft ist das Wasser nicht so klar, dass man Hindernisse unter Wasser rechtzeitig erkennt“, sagt Weihs. Auch wie tief der See an einer Stelle ist, ist von außen meist nicht ersichtlich. Ist das Wasser eigentlich zu flach, kann es leicht zu gefährlichen Situationen und Verletzungen kommen. Deshalb rät die DLRG, das Springen in unbekannte Gewässer zu unterlassen und sich erst mit den dortigen Gegebenheiten vertraut zu machen.

Wenn man die Badestelle nicht kennt, soll man sich laut Weihs langsam herantasten und nur vorsichtig ins Wasser gehen. Steile Ufer oder auch Schlamm am Grund können gefährlich werden, wenn man unvorsichtig ist. Wichtig ist, nach Hindernissen Ausschau zu halten. „Mögliche Hinweise darauf sind beispielsweise Rohre, die am Ufer ins Wasser verlaufen. Auch an Stellen, an denen sich das Wasser bewegt, ist besondere Vorsicht geboten. Dort kann sich ebenfalls ein Hindernis verbergen“, so Weihs.

„Nicht mit vollem Magen baden!“

Auch altbekannte Regeln wie „Nicht mit vollem Magen baden!“ gelten: Wenn der Körper mit der Verdauung beschäftigt ist und zusätzlich Sport treibt, ist er oft überlastet. Das kann genauso zu Erschöpfung führen wie das Baden mit ganz leerem Magen. Grundsätzlich sollte man also vor dem Baden etwas essen, um genug Kraft für die sportliche Aktivität zu haben. Auch ein Eis zwischendurch schadet nicht.

Zwei Altersgruppen sind letztendlich besonders gefährdet: Das sind zum einen Kinder, die noch nicht wirklich schwimmen gelernt haben. „Das Seepferdchen bedeutet nicht, dass Kinder alleine sicher schwimmen können“, meint Weihs. Daher sollten die Eltern immer in der Nähe bleiben, um notfalls reagieren zu können. Zum anderen bilden Senioren laut Weihs eine solche Risikogruppe: „Oft überschätzen sie ihre eigenen Kräfte und brauchen Hilfe, um zum Ufer zurückzukommen.“

Die meisten Badeunfälle passieren an unbewachten Badestellen. Deshalb rät die DLRG gerade Familien, nur an bewachten Badeseen schwimmen zu gehen. So kann im Notfall eingegriffen und Schlimmeres verhindert werden. (mz)