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Bad Lauchstädt Bad Lauchstädt: Private Kurklinik lässt auf sich warten

Von Michael Bertram 11.12.2015, 16:35
Die frühere Produktionsstätte des Lauchstädter Heilbrunnens wird wohl noch länger brach liegen.
Die frühere Produktionsstätte des Lauchstädter Heilbrunnens wird wohl noch länger brach liegen. Peter wölk Lizenz

Bad Lauchstädt - Diese Nachricht dürfte die weihnachtliche Harmonie in Bad Lauchstädt stören: Nach MZ-Informationen wird sich der geplante Bau einer Privatklinik auf dem Gelände des früheren Lauchstädter Heil- und Mineralbrunnens weiter verzögern und auch im kommenden Jahr nicht starten. Grund ist die noch ungeklärte Finanzierung des millionenschweren Projektes, das nach den ersten Plänen eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt stehen sollte.

Für zwölf Millionen Euro wollte das Sigma-Zentrum aus Bad Säckingen in Baden-Württemberg die frühere Produktionsstätte umbauen und ein Behandlungszentrum für psychosomatische Erkrankungen errichten, nachdem es das Areal im Frühjahr vergangenen Jahres gekauft hatte.

Sorgen im Rathaus

Im Rathaus der Stadt hat die schlechte Botschaft bereits Sorgen ausgelöst: „Das wäre natürlich schade, da wir damit auch mit unseren Plänen für den Brunnen in der Luft hängen“, sagte Bürgermeister Christian Runkel (CDU). Da die Heilquelle zuletzt keine Rolle mehr in den Planungen des Sigma-Zentrums gespielt hatte, wollte die Stadt das Heilwasser sowie das alte Brunnenhaus eigentlich für einen Euro kaufen. Sogar die versiegte Quelle hatte die Stadt bereits wieder in Gang gesetzt.

Dass sich der Spatenstich nun weiter verschiebt, kommt insofern überraschend, da die Stadt noch im Frühjahr entsprechende Finanzierungsschwierigkeiten des Investors dementiert und die laufenden Gespräche über die weiteren Planungen betont hatte.

Investor nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten

Generell scheint das Sigma-Zentrum allerdings nicht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Laut Medienberichten blickte es noch im Spätsommer auf 15 erfolgreiche Jahre an seinem Stammsitz an der deutsch-schweizerischen Grenze zurück, wo es bereits ein ähnliches Haus mit 150 Betten und eine angeschlossene Tagesklinik mit 18 Plätzen betreibt. Womöglich hängen die Verzögerungen in Bad Lauchstädt aber auch mit neuen Betätigungen in Baden-Württemberg zusammen. Dort hat das Sigma-Zentrum mehrere neue Kooperationen mit anderen Einrichtungen, darunter dem örtlichen Krankenhaus, geschlossen. Auch wolle man sich um die Behandlung traumatisierter Asylbewerber kümmern. Darüber hinaus soll der Bereich der Traumatherapie vor Ort ausgebaut werden. Abzuwarten ist nun, was das für den Standort Bad Lauchstädt bedeutet. Hier sollten künftig bis zu 60 Patienten behandelt werden. Die Politik und Wirtschaft erhoffte sich dadurch auch eine Reihe zusätzlicher Einnahmen. (mz)