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Babyschwimmen in Merseburg Babyschwimmen in Merseburg: Hier werden Babys schwerelos

Von Michael Bertram 04.02.2018, 11:00
Mutter Doreen Ernst geht mit ihrem sieben Monate alten Sohn Theo zum Babyschwimmen ins Klinikum.
Mutter Doreen Ernst geht mit ihrem sieben Monate alten Sohn Theo zum Babyschwimmen ins Klinikum. Peter Wölk

Merseburg - Leicht wie eine Feder gleitet der kleine Theo durch das warme Wasser. Gesichert durch den festen Griff von Mutter Doreen Ernst versucht er sich mit rudernden Armen in Richtung der bunten Spielzeuge zu bewegen, die am Rand des Schwimmbeckens im Carl-von-Basedow-Klinikum in Merseburg treiben. „Babyschwimmen dient nicht nur der Festigung der Eltern-Kind-Beziehung, sondern auch der Motorik der Kinder“, sagt Physiotherapeutin Eva-Maria Mohaupt. Gespannt schaut sie in das Becken: Wie werden die Kinder auf die Reize reagieren, die sie ihnen setzt?

Babyschwimmen in Merseburg: Kurs dauert zehn Wochen

Die drei Mütter, die an diesem Tag am Babyschwimmen - ein auf zehn Wochen angelegter Kurs des Klinikums - teilnehmen, formen einen Kreis. Mit sanften Bewegungen schieben sie die Kinder im Wasser aufeinander zu und wieder voneinander weg.

Nicht nur Theo scheint das zu gefallen, auch die beiden anderen Jungs lachen und patschen mit den Händen auf die Wasseroberfläche. Alle paar Minuten gibt Mohaupt eine andere Übung vor: Beim seitlichen Hin- und Herwiegen kann die Kopfhaltung der Kinder kontrolliert werden.

Babyschwimmen in Merseburg: Ganz neue Situation für die Säuglinge

„Hebt man die Kinder aus dem Wasser über Kopf, sieht man, ob sie je nach Entwicklung die Beine schlaff hängen lassen oder ausstrecken“, erklärt die Physiotherapeutin. Das Gleichgewicht, aber auch das Vertrauen in die Mütter und den eigenen Körper, wird trainiert, indem die Kinder auf ein wackliges Schwimmfloß krabbeln.

„Für die Kinder ist das Babyschwimmen eine ganz neue Situation“, erklärt Mohaupt. Sie kommen nicht nur in Kontakt mit einem anderen Element. „Sie können ihren Köper ganz anders kennenlernen als bislang.“ Das gilt insbesondere für Übungen mit speziellen Schwimmflügeln. „Über die Kopfhaltung können die Kinder ihre Position im Wasser bestimmen.“

Einer von Theos Altersgenossen macht es direkt vor, gehalten von seiner Mutter kippt er mal nach vorn, mal nach hinten. „Vorsichtig sollte man beim Thema Tauchen sein“, warnt Mohaupt. Angeblich können Säuglinge die Atemwege so gut verschließen, dass ihnen ein kurzer Aufenthalt unter Wasser nichts ausmacht. „Dieser Reflex geht aber schon kurze Zeit nach der Geburt verloren, so dass die Kinder tatsächlich Wasser schlucken können“, sagt Mohaupt.

Das Problem: Wasser kann in die Lungen geraten und so ein „stilles Ertrinken“ auslösen. Dass Tauchen aber auch gar nicht sein muss, zeigen die drei Jungs im Basedow-Klinikum: Allein das Treiben im Wasser begeistert sie. (mz)