1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Ausstellung: Ausstellung: Nachdenken über die Zeit der Anne Frank

Ausstellung Ausstellung: Nachdenken über die Zeit der Anne Frank

Von tina sauer 12.09.2013, 17:59
Schüler Johannes Gerber erklärt den Besuchern die Ausstellung.
Schüler Johannes Gerber erklärt den Besuchern die Ausstellung. peter wölk Lizenz

merseburg/MZ - Die Reihenfolge ist nicht immer richtig, das ist aber so gewollt. Denn die Anne-Frank-Ausstellung in der Aula des Domgymnasiums in der Albrecht-Dürer-Straße soll die Besucher zum Nachdenken anregen.

Zur Eröffnung stand der Zwölftklässler Johannes Gerber schon aufgeregt vor den ausgestellten Plakatwänden. Er ist einer von 24 Ausstellungsbegleitern, die speziell für ihre Aufgabe geschult worden sind. Der 17-Jährige hat sich freiwillig gemeldet, Besuchergruppen durch die Ausstellung zu begleiten, ihnen Bilder und Dokumente zu erklären. Geschichte ist sein Lieblingsfach. „Jeder kann auf seine Weise dazu beitragen, dass sich so eine dunkle Epoche nicht wiederholt.“ Das erschütternde Schicksal der Anne Frank sei Mahnung für alle. Aus dem Domgymnasium, der Dürer-Sekundarschule und dem Burg-Gymnasium in Wettin kommen die Schüler, die als Ausstellungsbegleiter durch die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und Geschehnissen davor und danach führen. „Vieles kennt man schon aus dem Unterricht, aber manches ist auch neu“, erzählt Johannes. Die Wanderausstellung kommt vor allem im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zum Einsatz, erläutert Koordinator Peter Wetzel. Deshalb sind die Plakate auch zweisprachig gehalten. 34 Anmeldungen liegen für eine Führung vor, die bis zu zwei Stunden dauern kann. Johannes kann es kaum erwarten. „Durch die Ausstellung habe ich die Geschichte der nationalsozialistischen Herrschaft von vielen Seiten kennengelernt“, erzählt er. Viele Zeitzeugen sind auf den Plakaten abgebildet, die ihre ganz persönlichen Erfahrungen schildern. Neben Zitaten aus Anne Franks Tagebüchern kann man zum Beispiel auch etwas aus Sicht von Miep Gies erfahren, eine der Helfer, die zu Kriegszeiten der Familie Frank beistand.

Für den 17-jährigen Johannes bietet die Ausstellung eine Möglichkeit, sich einerseits Anne Frank zu nähern und gleichzeitig zu lernen, vor fremden Menschen zu sprechen und auf sie einzugehen. „Ich finde es gut, Besucher begleiten zu können, damit sie mit ihren Gedanken und Emotionen nicht alleine sind.“

Bis zum 8. Oktober wird die Ausstellung in der Aula des Domgymnasiums zu sehen sein.