Ausstellung Ausstellung: Der Weihnachtsbaumständer-Sammler

Nempitz/Bad DürrEnberg/MZ - Thomas Jahn aus Nempitz ist ein Sammler mit Leib und Seele. Er sammelt Tassen, Bügeleisen, landwirtschaftliche Geräte ….. Und sogar Christbaumständer - rund 220 Stück davon hat er schon zusammengetragen. Ein Teil davon - 49 Stück - ist derzeit im Palmen- und Vogelhaus im Bad Dürrenberger Kurpark zu sehen. Die Mehrzahl von ihnen stammt aus den Jahren zwischen 1890 und 1930.
„Ich finde die kleinen Ausstellungen im Palmen- und Vogelhaus, organisiert von der Tourist-Information, sehr schön. Ich selbst will mit meinen Christbaumständern daran erinnern, dass bald Weihnachten ist und Nempitz zu Bad Dürrenberg gehört“, sagt Jahn, der seit 1980 als Ortschronist tätig ist.
Patentierte Erfindung
Die Geschichte des Weihnachtsbaumständers ist so alt wie der Weihnachtsbaum selbst, wie in der Ausstellung zu erfahren ist. Der Brauch, einen immergrünen Baum im Haus aufzustellen, ist in Mitteleuropa seit dem 17. Jahrhundert belegt. Als Ständer diente zunächst ein schwerer Holzklotz, in den der Baum verkeilt wurde. Es folgten schlichte Holzkreuze, in deren Mitte der Baum gesteckt wurde, sowie kleine Standbrettchen, die später als Gärtchen mit selbst gebastelten Tierfiguren, Zwergen, Krippen und einem Zaun verziert wurden. Im Jahre 1866 goss die Firma Rödinghausen den ersten Christbaumständer aus Eisen und ließ sich diese Erfindung patentieren. Damals waren diese Ständer jedoch sehr teuer, und so wurden noch lange Zeit die Holzständer eingesetzt. „Diese gusseisernen lieferten die Grundidee für den heutigen Christbaumständer“, weiß der 57-jährige Jahn.
Das Palmen- und Vogelhaus hat täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Verschiedenste Exemplare
Christbaumständer können aus Stahl, Blech, Aluminium, Gummi, Plaste, Guss, Steingut und Holz - teilweise wunderschön verziert - bestehen, wie sich der Besucher in der Ausstellung überzeugen kann. Doch es gibt auch Baumständer mit drei zusammenklappbaren Füßen, die bis 1920 unter der Bezeichnung „Astform“ bekannt waren. In der Schau sind auch Christbaumständer mit integrierter Spieluhr zu finden – diese Art wurde bereits 1877 in Amerika patentiert - und selbst gebaute aus Granatenteilen oder Fleischwölfen zu finden. Auch ein Modell aus DDR-Zeiten ist dabei, das selbst zusammengebaut und bemalt werden musste.
Arbeit als Ortschronist
Die guten Stücke hat Jahn geschenkt bekommen oder auf dem Trödelmarkt erstanden. Wann er mit dem Sammeln der Ständer begonnen hat, weiß er gar nicht mehr zu sagen. Er ist in Zusammenhang mit seiner Arbeit als Ortschronist auf die verschiedenen Baumständer aufmerksam geworden. Aber Weihnachten hat für den Gemeindearbeiter, der seit 1976 Mitglied des Gemeindekirchenrates ist und sich gern für seinen Ort engagiert, eine große Bedeutung. Er selbst bevorzugt im übrigen einen modernen Weihnachtsbaumständer mit Wasserspeicher. „Wenn der Baum aller drei Tage frisches Wasser bekommt, hält er wesentlich länger“ so Jahn. Er hofft, dass viele Besucher seine Ausstellung, die bis zum 26. November läuft, besuchen. „Vielleicht könnte ich auch einmal eine Schau über Nempitz machen, jetzt wo wir doch zu Bad Dürrenberg gehören“, blickt er voraus.
