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Ausbildung Ausbildung: Schwierige Suche nach Lehrlingen

Von Diana Dünschel 09.03.2019, 07:46
Grundlagen des Schweißens gehören zur Lehrlingsausbildung eines Anlagenmechanikers bei der Imo Merseburg dazu. Hier ist Azubi Steve Reinhardt, der sein Studium abbrach und sich für eine Lehre entschied, bei der Arbeit.
Grundlagen des Schweißens gehören zur Lehrlingsausbildung eines Anlagenmechanikers bei der Imo Merseburg dazu. Hier ist Azubi Steve Reinhardt, der sein Studium abbrach und sich für eine Lehre entschied, bei der Arbeit. Peter Wölk

Merseburg/Frankleben - Steve Reinhardt (25) ist bei der Antec GmbH einer der besten Lehrlinge des ersten Ausbildungsjahres. Sein Arbeitgeber ist die Ausbildungsstätte der Industriemontagen Merseburg GmbH (Imo), einem Spezialisten für Wartung, Inspektion und Instandsetzung von Industrieanlagen sowie Rohrleitungsbau.

Steve Reinhardt hat sich für den Beruf eines Anlagenmechanikers in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik entschieden. Es war nicht die erste Wahl des Merseburgers. Er hatte sich ursprünglich an der Hochschule Merseburg in der Fachrichtung Maschinenbau eingeschrieben. „Weil ich immer schon technisch interessiert bin und mir von einem Studium bessere Chancen erhoffte“, wie Steve Reinhardt sagt.

Doch dann fühlte er sich „von dem ganzen Stoff, der auf mich zukam, überfordert.“ Der junge Mann brach das Studium ab, wurde von der Agentur für Arbeit an einen der Merseburger Bildungsträger überwiesen und bekam einen Praktikumsplatz bei der Imo. Daraus ist der Lehrvertrag geworden. „Praxis und Theorie hier sind für mich einfach“, sagt der Azubi heute. „Es macht Spaß.“ Und eine spätere Weiterqualifizierung bis hin zur Meisterausbildung sei durchaus möglich, stellt Sascha Czernei, kaufmännischer Leiter der Imo, in Aussicht.

Aber die Lehrlinge so wie Steve Reinhardt kommen dem Traditionsunternehmen nicht mehr zugeflogen wie noch vor ein paar Jahren, als man die Qual der Wahl hatte, weiß Olaf Koch, Leiter Ausbildung bei der Imo. Selbst dass die nach eigenen Angaben wirtschaftlich starke Imo jetzt unter der Dachmarke Robur eine von 20 Gesellschaften mit insgesamt 2 000 Beschäftigten ist, löst dieses Problem nicht.

Seine Aufgabe sei es, jährlich genügend neue interessierte Lehrlinge zu finden, sagt Olaf Koch. 15 Stellen seien ab diesem September als Anlagenmechaniker zu besetzen. Erst acht Verträge wären unter Dach und Fach. Dabei hat Antec einiges zu bieten: Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung besteht für die Absolventen eine 100-prozentige Übernahmegarantie. Die Lehrlinge haben überschaubare Wege zurückzulegen. Der praktische Teil bei der Antec findet in Frankleben statt, der theoretische in der Berufsschule Leuna. Dabei sind so gut wie keine Zugangsvoraussetzungen zu beachten. Auch junge Leute mit Hauptschulabschluss können in die Lehre einsteigen.

Olaf Koch betreibt nach eigenen Angaben enormen Aufwand. Er geht in Schulen und Gymnasien, gibt Schülern ab Klasse acht Hilfe beim Technikunterricht und lädt Gruppen nach Frankleben in die Lehrlingswerkstätten ein. Über die Schulen und die Agentur für Arbeit organisiert er zudem Elternabende. Am Tag der Berufe wie er diese Woche stattfand öffnet das Unternehmen seine Türen. Die Antec beteiligt sich auch an allen regionalen Berufsorientierungs-, Ausbildungs- und Jobmessen. Die nächste findet am 12. April in Schkeuditz statt.

(mz)