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Asphaltkrater und Buckelpiste Asphaltkrater und Buckelpiste: Sind das die sechs schlechtesten Strecken der Region?

Von Die Redaktion 28.07.2020, 14:19
Die Fahrbahn der „Spinne“, der Kreuzung am Südende der Weißenfelser Straße, ist ein Gemisch aus Betonfahrbahn und Kopfsteinpflaster.
Die Fahrbahn der „Spinne“, der Kreuzung am Südende der Weißenfelser Straße, ist ein Gemisch aus Betonfahrbahn und Kopfsteinpflaster. Katrin Sieler

Merseburg - Eine der abenteuerlichsten Pisten ist verschwunden. Auf der Straße vom Bad Dürrenberger Ortsteil Ellerbach gen Schweßwitz galt bisher: „Wer sein Auto liebt, der schiebt.“ Doch statt unregelmäßigem Kopfsteinpflaster mit eingebauten Schlaglöchern gleitet man nun auf einer frischen Asphaltschicht dahin. An Buckelpisten, die sich als öffentliche Straßen tarnen, mangelt es dennoch nicht im südlichen Saalekreis.

Die MZ-Redaktion hat die ihrer Meinung nach schlechtesten Strecken herausgesucht und bei den zuständigen Ämter in Kommunen, Kreis und Land nachgefragt, ob und wann die Straßen gemacht werden sollen. Eine baldige Verbesserung ist nur in Ausnahmefällen zu erwarten – aus verschiedenen Gründen.

Und auch die Holperpiste bei Ellerbach ist bisher nur halb verschwunden. Die Sanierung endet an der Kreisgrenze, dahinter ist bis Schweßwitz noch der Originalzustand zu besichtigen. Das soll sich aber wohl noch in diesem Jahr ändern.

1. Die Spinne in Merseburg

Wie viel Verkehr normalerweise die „Spinne“ genannte Kreuzung am Südende der Weißenfelser Straße passiert, zeigte sich in den vergangenen Wochen, als die Fahrbahn nach Leuna gesperrt war. Der Umleitungsverkehr sorgte an der Kreuzung am Skyhotel für teils erheblichen Rückstau. Im Kreuzungsbereich und kurz davor gibt es ein Gemisch aus Betonfahrbahn und Kopfsteinpflaster, garniert wird das Ganze mit dem Schienenknoten der Straßenbahn, die hier nach Süd abbiegt.

Eine Sanierung der Kreuzung ist laut Landesstraßenbaubehörde (LSBB) vorerst nicht vorgesehen. Der Grund sind die Planungen für die B 181n, die Ortsumgehung für Wallendorf und Zöschen. Eine mögliche Variante würde an der Spinne enden. Die LSBB will eine Sanierung dort deshalb erst planen, wenn feststeht, ob die neue Bundesstraße dabei berücksichtigt werden muss oder nicht.

Länge: circa 500 Meter Holperfaktor: 4/6

2. Dölkau - Horburg

Die direkte Verbindung von Dölkau nach Kötschlitz ist zwar nur ein breiter Feldweg mit vielen Löchern, im Vergleich zur Kreisstraße 2178 zwischen Dölkau und Horburg dennoch eine fahrerische Wonne. Die Kreisstraße besteht aus Kopfsteinpflaster in schlechtem Zustand und staubigen Ausweichflächen.

Das soll auch so bleiben, erklärt Thomas Mahler, Leiter des Bauamts. Die Straße weise eine geringe Verkehrsbedeutung auf, der überregionale Verkehr nutze die B 181. Zugleich stünden dem Kreis in den kommenden Jahre weniger Haushaltsmittel für Sanierungen zur Verfügung .

Länge: 2 Kilometer Holperfaktor: 4/6

3. Ortsdurchfahrt Alberstedt

Der Zustand der Straße sei zu schlecht für eine Sanierung, weil die vorhandenen Mängel, zu gravierend sind, urteilt Mahler. Ein grundhafter Ausbau der Ortsdurchfahrt sei deshalb notwendig. Geplante Kosten: 2,5 Millionen Euro.

Weil dem Kreis Geld fehle und das Land Fördermittel nicht bestätigt habe, konnte man den Neubau bisher aber nicht umsetzen, sagt der Amtsleiter und verspricht: Sobald die notwendigen Mittel zur Verfügung oder zumindest in Aussicht stehen, nehme man die Planungen wieder auf. Derweil prüft der Kreis noch einen Wunsch aus der Bevölkerung, die Straße zumindest für Lkw über 7,5 Tonnen zu sperren.

Länge: circa 2 Kilometer Holperfaktor: 3/6

4. St. Micheln - Albersroda

Den Fehler von Mücheln nach Albersroda nicht über die gut ausgebaute Straße via Schnellroda zufahren, sondern die Direktverbindung zu nehmen, macht man nur einmal. Denn er wird mit einer scheinbar nie enden wollenden Schaukelei bestraft. Das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben. Mahler verweist auch hier auf die geringe Verkehrsbedeutung, da eben die Möglichkeit über Schnellroda besteht. Eine Sanierung sei daher nicht geplant.

Länge: 4 Kilometer Holperfaktor: 4/6

5. Langeneichstädt - Schafstädt

Auf der Landesstraße 177 zwischen Schafstädt und Langeneichstädt machen unzählige tiefe Löcher die Fahrt zu einem gefährlichen Ritt. Immerhin besteht hier Hoffnung. Im September 2019 kündigte die Landesstraßenbaubehörde die Erneuerung für 2021 an. Bei diesem Stand ist es bisher geblieben. Der Ausbau soll dann drei bis vier Monate dauern und wird mit einer Vollsperrung verbunden sein.

Länge: 3,4 Kilometer Holperfaktor 3/6

6. Bergmannseck Merseburg

Wer nicht unbedingt muss, verzichtet darauf, in diese zweigeteilte Straße zu fahren, deren beide Teile parallel zueinander verlaufen. Obwohl - es wohnt sich hier wundervoll. Gepflegte Vorgärten, einige Häuser wurden gerade erst saniert. Der Weg nach Hause ist allerdings die unsanfte Variante einer Berg-und-Tal-Bahn.

Wenn da die Dritten nicht richtig sitzen, lernen sie fliegen. Deshalb steht da auch ein warnendes Tempo-10-Schild. Da die Stadt kaum Geld hat, wird diese Straße wohl noch lange unbefestigt bleiben.

Länge: circa 300 Meter Holperfaktor 5/6 (mz)

Straße zwischen St. Micheln - Albersroda.
Straße zwischen St. Micheln - Albersroda.
Katrin Sieler
Die Straße zwischen Langeneichstädt - Schafstädt
Die Straße zwischen Langeneichstädt - Schafstädt
Katrin Sieler
Verbindung zwischen Dölkau - Horburg
Verbindung zwischen Dölkau - Horburg
Katrin Sieler
Die Straße zwischen Bergmannseck Merseburg.
Die Straße zwischen Bergmannseck Merseburg.
Katrin Sieler
Ortsdurchfahrt Alberstedt
Ortsdurchfahrt Alberstedt
Katrin Sieler