Ärztliche Versorgung Ärztliche Versorgung: «Noch habe ich Hoffnung»
Bad Lauchstädt/MZ. - "Die Stadt wird sich nicht unter Druck setzen lassen. Auch im Interesse der Patienten hoffe ich, dass in der vorgegebenen Frist ein Kaufvertrag zustande kommt", bringt es Bürgermeisterin Maria Loos (CDU) auf einen Nenner.
Um das Gebäude der ehemaligen Poliklinik in Bad Lauchstädt geht es, das die Stadt privatisiert haben möchte. Im September vergangenen Jahres hatte sich der aus Baden-Württemberg stammende Klaus Wagner, Facharzt für Allgemeinmedizin, in den Praxisräumen dort niedergelassen. Seitens der Stadt erhielt er günstige Pachtkonditionen für eine Übergangszeit von etwa vier Monaten, dann hätte das Haus gekauft werden sollen. Da der Arzt mit dem Zusammenbekommen der gesamten Kaufsumme offenbar Probleme bekam, hatte er um eine Ratenzahlung gebeten, über die in der Stadtratssitzung vom 29. Januar im nicht öffentlichen Teil entschieden werden sollte (die MZ berichtete).
In einem Tischschreiben an die Ratsmitglieder und an die Öffentlichkeit hatte Wagner seine Gründe für die Bitte genannt: "Um hier weiter arbeiten zu können soll ich der Stadt entweder den Kaufpreis in Höhe von 80 000 Euro bezahlen - hinzu käme noch einmal die gleiche Summe für die Instandsetzung - oder aber die Räume bis Ende März verlassen. Tue ich das und würde andere Räume beziehen, käme noch einmal eine fünfstellige Euro-Summe hinzu", macht der Allgemeinmediziner seine Rechnung auf. Der Stadtrat, so erfuhr die MZ nach Anfrage von der Bürgermeisterin, hatte sich in der Januar-Sitzung gegen den Antrag des Arztes auf Sonderkonditionen entschieden. "Entweder Erbpacht oder Kauf - Herr Wagner kannte sowohl den sanierungsbedürftigen Zustand des Gebäudes als auch den Kaufpreis. Wir hatten die günstigen Pachtkonditionen sogar noch einmal um drei Monate wegen der Gesundheitsreform verlängert. Bis 31. März muss sich etwas getan haben; das Haus wird dann erneut zum Verkauf ausgeschrieben", meint Maria Loos zum Sachverhalt.
"Noch habe ich Hoffnung, weshalb ich mich weiter bemühe", so der Arzt gegenüber der MZ. Zurzeit liefen Verhandlungen mit einem Finanzunternehmen über einen Kredit, so dass er glaube, das letzte Wort von Seiten der Stadt sei noch nicht gesprochen. Wagner: "Klappt es mit Ratenzahlung oder Kreditierung nicht, dann werde ich diese Praxis in Bad Lauchstädt wohl aufgeben müssen."