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Anstrengende «Rüttelprobe» mit Muskelkraft

Von Petra Wozny 15.04.2005, 14:45

Langeneichstädt/MZ. - Doch gerüttelt wird hier überhaupt nicht. 30 Kilogramm muss ein Grabstein ohne einen Wackler aushalten. In Langeneichstädt stemmt Pfarrer Hans-Jakob Schröter eine Personenwaage gegen die Steine. Muskelkraft ist da gefragt, denn er muss weit mehr als 100 Mal den Zeiger bis zur 30 stemmen. Irmgard Wagner vom Gemeindekirchenrat protokolliert die Aktion. Zwei Steine kippeln. "Die Besitzer der Grabstelle werden informiert und bekommen eine Frist gesetzt", schildert Schröter das Prozedere für all jene, die die Rüttelprobe nicht bestehen. Sollte der Mangel nicht beseitigt werden, müsse der Stein umgelegt werden - der Unfallgefahr wegen. Ähnlich gehandhabt werde das auch auf den kommunalen Friedhöfen im Oberen Geiseltal, schildert Bauamtsleiter Steffen Keller.

Die Festigkeit der Grabsteine würde hier ein Steinmetz aus Naumburg überprüfen. Der setze jedoch nicht eine Personenwaage, sondern ein ziemlich teures Spezialgerät an. Auch mit ihm würde auf die Steine ein Druck von 30 Kilogramm ausgeübt. Nicht standfeste Grabmale würden eine farbige Markierung erhalten. Gleichzeitig gehe ein Bescheid der Verwaltung, manchmal noch eine Fristverlängerung, an den Besitzer.

Mängel in Größenordnungen seien in der Verwaltungsgemeinschaft bisher nicht aufgetreten. Die Kontrolle schließe neben der Rüttelprobe auch die Überprüfung der elektrischen Anlagen, der Kühlzellen, des Werkzeuges und des Baumbestandes auf den Friedhöfen ein.