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ALBERSRODA ALBERSRODA: Mit viel Herz für die Kirche

Von SUSANN SALZMANN 11.10.2013, 21:25
Die Kirche Albersroda
Die Kirche Albersroda Wölk/Archiv Lizenz

ALBERSRODA/MZ - Mit der Konservierung des mittelalterlichen Flügelaltars im Albersrodaer Gotteshaus sei nun ein letztes wesentliches Detail für die Zukunft haltbar gemacht worden, freut sich Pfarrer Hans-Jakob Schröter. Investiert worden seien rund 16.000 Euro. Eine stattliche Summe, zu der der Kirchenkreis Merseburg 2.500 Euro und die kirchliche Stiftung für Kunst und Kulturgut 5.000 Euro beigesteuert haben. Vorrangig konnte das Geld aber durch die enorme Spendenbereitschaft der Einwohner von Albersroda aufgebracht werden.

Einem gebühre dabei besonderer Dank: dem Privatmann Christoph Trömel. „Sein Wunsch war es, den Altar zu retten“, erinnert sich Schröter zurück, ohne aber eine genaue Spendensumme zu nennen. Jede Spende sei notwendig und hilfreich gewesen. Trömel aber sei in Sachen Hilfsbereit- und Opferbereitschaft ein Vorbild gewesen; habe auf seine Geschenke zu seinem 60. Ehrentag verzichtet - stattdessen sollten die finanziellen Zuwendungen seiner Lieben der Altarkonservierung zukommen.

„Wie der Altar nun aussieht oder wann die Bauarbeiten begonnen haben, hat er nicht mehr mitbekommen“, sagt der Pfarrer mit belegter Stimme. Denn Christoph Trömel sei zuvor verstorben. Im sonntäglichen Gottesdienst, bei dem Neugierige die Arbeiten der Restauratorin Andrea Himpel betrachten können, solle natürlich an den engagierten Privatmann gedacht werden.

Bei den drei Monate andauernden Arbeiten, die sich bis jetzt in den Oktober hingezogen haben, wurden Malschichten auf den Flügeln, zum Teil auch auf den Schnitzfiguren befestigt und der gesamte Altar vom Staub befreit. „Er strahlt jetzt heller und farbiger“, beurteilt Schröter das Ergebnis. Das Besondere: Der wandelbare Altar, der etwa um 1500 herum gebaut worden sein soll, ist nun wieder ausklappbar. Vorher sei das aufgrund der vor zehn Jahren angebrachten Notsicherung nicht möglich gewesen.

Immerhin hätte dann noch mehr Farbe abplatzen und Spalten entstehen können. „Natürlich war unser Wunsch, die Konservierung schon eher durchzuführen“, sagt der Pfarrer. Im Raum standen nur die fehlenden Finanzen. 2003 hätte der Material-, das heißt Farbverlust, auf den Bildern des Altars immer mehr zugenommen. Farbschichten, die drohten, abzufallen, wurden fixiert - notdürftig. Nun, nach den Arbeiten, ist eine dauerhafte Konservierung die Lösung zur Verhinderung weiterer Schäden. „Hätten wir den Altar restaurieren lassen, wären noch höhere Kosten entstanden“, so Pfarrer Schröter. Dabei habe man bereits für dieses Unterfangen rund zehn Jahre Gelder gesammelt - bei Benefizkonzerten, Gemeindefesten und Weinverkäufen.