1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Akute Lebensgefahr für die Ziegen

Akute Lebensgefahr für die Ziegen

Von Regina Retzlaff 19.05.2005, 16:02

Querfurt/MZ. - "Dieses Füttern birgt ein erhebliches Risiko", meint er. "Dabei können schwere Stoffwechselstörungen und irreversible Schädigungen des Verdauungsapparates aber auch der anderen Organe der betroffenen Tiere entstehen." Insbesondere das Überangebot an leicht verdaulichen Kohlehydraten, wie etwa Brot, Kartoffelschalen, Äpfeln oder Getreide führe bei kleinen Wiederkäuern in kurzer Zeit zur Azidose mit Pansenfunktionsstörungen, Durchfall, Abmagerung und letztendlich zum Tod der erkrankten Tiere, warnt der Veterinär. Bei solch kleinen Tieren sei eine Zufütterung von Kraftfutter (z.B. Kartoffeln) unnötig und sogar gesundheitsschädlich.

Dabei müssen die Tiere im Bauernmuseum keinen Hunger leiden. Sie werden durch die Mitarbeiter bestens versorgt. "Wir haben doch nichts dagegen, wenn Kinder mal ein Möhrchen mitbringen und füttern. Über den Zaun sollte man aber nichts werfen. Vor allem nicht in solchen Mengen, wie es manchmal passiert, ohne dass wir es bemerken", hakt Dietmar Weese, der Museumsleiter, ein. Manchmal habe man sogar den Eindruck, dass hier Bioabfall entsorgt werden soll. Dann etwa wenn haufenweise Zwiebeln hinter dem Zaun landen.

"Wer unbedingt Futter spenden will, der sollte es bei uns abgeben. Wir sortieren es dann und füttern, wenn es benötigt wird", fügt Weese hinzu. "Tierliebe geht eben nicht durch den Magen. Das muss man sich immer vor Augen halten."