Abwasser fließt über den Berg
Querfurt/MZ. - Damit endete auch ein jahrelanger Kampf von Stadt- und Gemeindeparlamenten sowie Bürgerinitiativen, die diese Leitung verhindern wollten. Dafür hatten sie verschiedene andere Lösungen, wie etwa ein eigenes Klärwerk für Querfurt oder biologische Kläranlagen für die umliegenden Dörfer, favorisiert.
"Mitte der 90er Jahre ging die Politik daran, das Abwasserproblem mit der Brechstange zu lösen", erinnerte sich Kunert am Dienstag. Ein Wunschprojekt des Landes, die Wiederentstehung des Salzigen Sees, habe sämtliche Vorhaben der Region zunichte gemacht. Mit Zwangsentsorgung wurde schließlich gedroht. Im benachbarten Territorium des Abwasserzweckverbandes Weida-Land brannten Mahnfeuer. Als widersinnig sahen es die Menschen an, Abwasser den Berg hinauf zu pumpen. Doch am Ende wurde die Druckleitung doch gebaut. Zu 80 Prozent gefördert und mit der Voraussicht, dass die künftigen Abwasserpreise verträglich sein werden. Und seit Dienstag nun fließt das Abwasser aus Querfurt und dem benachbarten AZV Weida-Land ins Klärwerk nach Karsdorf. Einleit- und Überleitungsverträge zwischen den AZV Nebra und Weida-Land sowie der Stadt Querfurt sind abgeschlossen.
"Es war ein sinnvolles und verantwortungsbewusstes Ringen um die beste Lösung", unterstrich Hans Peschel. Er sprach auch davon, dass das Land bisher insgesamt eine Milliarde Euro Fördermittel für Abwasserprojekte zur Verfügung stellte. "Allein 12 Millionen standen für diese Druckleitung zur Verfügung." Kunert unterstrich, dass es gelungen sei, 12 Prozent der Baukosten zu sparen. S. 10