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6. Drehorgelfest 6. Drehorgelfest: Mucky lässt die Puppen tanzen

Von Gerhard Grulke 22.09.2002, 15:33

Merseburg/MZ. - Ich komme wieder, in einem Jahr...", tönte der alte Schlager aus einer Drehorgel. Das hoffen und wünschen sich viele Merseburger, die am Drehorgelspiel Gefallen gefunden haben. Das nunmehr sechste Fest dieser Art ging am Sonnabend über die Bühne. Vom Kliaplatz, wo die große Schwarzwald-Schaustellerorgel der Familie Renner die Zuhörer anzog, bis hin zum Entenplan wurde kräftig geleiert, ertönten abwechselnd zwölf verschiedene Straßenorgeln.

"Ein schöner Leierkasten, da, schau mal", zog der zehnjährigen Patrick Grolle aus Halle seine Mutti regelrecht über die Gotthardstraße. Dort, wo in schöner alter Tracht Lydia Küchhold aus Leipzig die Leier kräftig drehte. "Möchtest du auch mal?", fragt sie den Jungen mit den glänzenden Augen. Flink stand Patrick hinter dem Leierkasten und "drehte" das schöne Lied bis zum Walzenende. Derweil die agile Leipziger Dame die Passanten mit allerlei Witzen zum Lachen brachte. Am Sonnenwinkel zwischen Dobkowitz und Bank steppten gewissermaßen die Bären. Die Drehorgelspieler Angelika und Hagen Wiemann, die zum ersten Mal in Merseburg dabei sind, hatten die großen Plüschtiere auf ihre Instrumente gebunden.

Neu zur Gilde der Drehorgelspieler hinzugekommen, das war vom Organisator des Musikfestes Joachim "Mucky" Bunk zu erfahren, ist der Weißenfelser Klaus Peter Lehmann mit seiner Konzertorgel. "Als ich heute Morgen aus dem Fenster auf die regennasse Straße sah, dachte ich, das kann doch nicht sein. Ausgerechnet zu unserem Fest", so Drehorgel-Mucky gegenüber der MZ. Der aber dann bald wieder strahlte: "Petrus muss die Drehorgelspieler lieben", hatte er die ihm eigene Fröhlichkeit schon bald wiedergefunden. Zumal sich viele Passanten für seinen kleinen mechanischen Orgel-Anbau interessierten, auf dem die Püppchen tanzten. "Das Tanzspiel habe ich selber gebaut, in 48 Stunden, es soll ein Blickfang sein. Den Leuten gefällt es", freut er sich.

Was ihm noch auf dem Herzen lag."Ein Dankeschön möchte ich im Namen aller Orgelspieler an die Stadt, die Sparkasse und einige Geschäftsleute für die finanzielle Unterstützung des Drehorgelfestes sagen." Zwar klingele es häufig in den Sammelbehältern der Spielleute, so Bunk, doch allein davon wären die Unkosten für so ein Fest nicht zu begleichen.