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3 Uhr klingelt der Wecker

Von DIANA DÜNSCHEL 15.01.2009, 15:44

FRANKLEBEN/MZ. - Die Franklebenerin sorgt bereits seit Dezember 1991 dafür, dass die Zeitung jeden Tag pünktlich bei den Abonnenten in den Briefkästen steckt. Werner Langholz ist gute zehn Jahre dabei. Ihr Gebiet ist der Bereich Beuna und Kötzschen. Egal ob Sommer oder Winter, Schnee oder Glatteis, das Paar ist mit den Rädern unterwegs. Auf sie ist Verlass.

Selbst als vor einigen Tagen das Thermometer bis auf minus 20 Grad sank. "Wir haben dick gefütterte Jacken. Und wenn man einmal in Bewegung ist, geht das schon", meint die 56-Jährige auf die arktische Kälte angesprochen. Nur die kalten Hände seien für sie ein Problem.

"Denn mit Handschuhen kann man keine Zeitungen zustellen." Natürlich müsse man bei Schnee und Glätte vorsichtig sein, denn um diese frühe Zeit seien ja die Wege noch nicht geräumt, erzählt Gisela Langholz weiter. "Ich schiebe dann mein Rad. Und das kann schon mal ein paar Minuten länger dauern", wirbt sie um Verständnis.

Die Arbeit mache beiden Freude, betonen sie. So mancher ungeduldige Leser warte schließlich immer schon an der Tür. Und gerade zu Weihnachten fänden sie oftmals eine kleine Anerkennung in den Briefkästen. "Darüber freuen wir uns sehr", versichert der 58-Jährige. Und beim Stichwort Hunde plaudert er ein wenig aus dem Nähkästchen: "Das sind meine Freunde. Denn ich habe immer ein Leckerli für sie dabei."

Der Blick in die MZ gehört für das Ehepaar wie für viele andere zum Frühstück einfach dazu. Das gönnen sich beide nach getaner Arbeit. Und außer montags sind sie am späten Vormittag zum zweiten Mal auf ihrer Runde unterwegs, dann im Auftrag der MZZ-Briefdienstes. "Insgesamt kommen so locker 20 Kilometer zusammen", hat Werner Langholz die Strecke mal ausgerechnet.

Kein Problem für den leidenschaftlichen Radfahrer. Seine Hausroute ist der Weg um den Geiseltalsee. Vergangenes Jahr absolvierte der gebürtige Beunaer sogar 70 Kilometer an einem Tag. "Ich war bei der MZ-Radpartie mit dabei", erklärt er. Daheim geht er mit seiner Frau übrigens einem ganz anderen ungewöhnlichen Hobby nach. Beide sammeln Kühe in allen möglichen Varianten und aus unterschiedlichen Materialien. Eine Leidenschaft, die inzwischen mehrere Vitrinen füllt.