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Ausbildung im Saalekreis 22-jähriger Florian Graubner entscheidet sich für Arbeit im Familienbetrieb

Florian Graubner ist der beste Lehrling der diesjährigen Freisprechung. Wo er jetzt arbeitet und was seine Pläne sind.

Von Hannes Müller 11.03.2024, 17:59
Florian Graubner war bei der diesjährigen Freisprechung der Beste. Er hat die Ausbildung zum Elektroniker gemacht.
Florian Graubner war bei der diesjährigen Freisprechung der Beste. Er hat die Ausbildung zum Elektroniker gemacht. (Foto: Hannes Müller)

Schafstädt/MZ. - „Den Gesellenbrief zu erhalten war ein sehr besonderes Gefühl. Sowas erlebt man nicht jeden Tag“, sagt Florian Graubner. Der Schafstädter wurde als bester Lehrling seiner Innung bei der Freisprechung im Merseburger Ständehaus ausgezeichnet – doch das war noch nicht alles. „Ich wusste gar nicht, dass der Beste aus allen Innungen ebenfalls geehrt wird.“ Und er wusste auch nicht, dass er von allen Lehrlingen die meisten Punkte sammelte. So wurde der 22-Jährige vollkommen überrascht ein weiteres Mal auf die Bühne im Ständehaus gebeten.

Nun kleiden insgesamt drei Gesellenbriefe – einen gab es zur abgeschlossenen Ausbildung und die weiteren als Leistungsstärkster seiner Innung sowie als Punktbester aller Lehrlinge - die Wand in seinem eigenen Büro.

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Dabei hatte Graubner eigentlich schon einen anderen Weg eingeschlagen. „In das Familienunternehmen wollte ich gar nicht. Ich wollte mir selbst etwas aufbauen.“ So begann er nach der Schule eine Ausbildung zum Automobilverkäufer, die er erfolgreich abschloss. Dann entschied er sich aber doch für den Betrieb, der in familiärer Hand liegt. „Ich konnte schon immer gut mit Zahlen umgehen und die Sachen, die man in einem Handwerk benötigt, verstehe ich auch“, erzählt der 22-Jährige.

Somit begann er eine Ausbildung zum Elektroniker bei seinem Onkel, der ebenfalls in Schafstädt einen Betrieb für Elektroservice hat. Parallel ging er auf die Berufsschule in Sangerhausen. Dort sei er erst zum zweiten Lehrjahr zugestoßen, da er vorher schon eine Ausbildung abgeschlossen hatte. „Somit musste ich insgesamt nur zweieinhalb Jahre in die Lehre.“

Nun arbeitet er bei seinem Vater im Betrieb und ist fertig ausgebildeter Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Damit sichert der Schafstädter auch die Nachfolge des Unternehmens ab, welches sein Großvater 1992 gründete. Im kommenden Jahr gehe er dafür auch auf eine Meisterschule.

Bei so vielen familiären Verbindungen vermischt sich auch das Private mit dem Beruflichen. „Am Essenstisch reden wir fast nur noch über das Geschäft. Aber wir arbeiten dran“, meint Graubner zuversichtlich. Sein Vater sei ebenfalls froh, dass die Zukunft des Betriebes gesichert sei. Handwerker gebe es nicht viele und auch die Aufträge in der Region würden nicht weniger.

Dazu komme der Aufwand an Bürokratie. Sein Vater arbeite schon seit geraumer Zeit mehr im Büro und kaum noch auf den Baustellen. „Ich hoffe, dass sich da etwas ändert“, sagt der 22-Jährige. Bis er den Betrieb übernimmt, wird aber noch einiges an Zeit vergehen.