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Ausstellung zum Volksaufstand 17. Juni 1953 in Merseburg: „Ich will keinen Blutsonntag“

Das Landesarchiv in Merseburg widmet sich in einer Ausstellung dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Merseburg und ganz Sachsen-Anhalt. In den Vorträgen zur Vernissage geht es um Todesurteile und die Rolle der Stasi.

Von Robert Briest 19.06.2024, 17:47
Ein sowjetischer Panzer steht am 17. Juni 1953  vor dem Tor der Leuna-Werke.
Ein sowjetischer Panzer steht am 17. Juni 1953 vor dem Tor der Leuna-Werke. Foto: Stadtarchiv Leuna

Merseburg/MZ. - „Es hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagt Björn Schmalz. Der Leiter des Merseburger Standorts des Landesarchivs spricht vom 17. Juni 1953 in Merseburg. Dem Aufruf Berliner Bauarbeiter zum Generalstreik folgend waren damals Tausende Beschäftigte aus den Chemiewerken Buna und Leuna sowie aus den Betrieben des Geiseltals in die Kreisstadt gezogen, um unter anderem ihren Unmut über niedrige Löhne und erhöhte Produktionsnormen zu artikulieren. Die aus Schkopau kommenden Arbeiter nahmen unterwegs die Polizeibehörde und die Kreisleitung des Ministeriums für Staatssicherheit ein. Ein Ende fand der Protest in der Stadt erst als nachmittags sowjetische Truppen anrückten. Die gaben Schreckschüsse ab. Berichte über größeres Blutvergießen gibt es von der Achse Buna-Merseburg-Leuna dagegen nicht.