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100 Jahre Schule ziehen in 14 Bildergeschichten vorbei

Von ELKE JÄGER 13.04.2010, 17:23

SCHAFSTÄDT/MZ. - Gerade mal sind die Ferien vorbei, da gibt es für die Schafstädter Kinder von sechs bis elf schon wieder einen (fast) unterrichtsfreien Tag. Allerdings garantiert mit Lerneffekt: Es geht nämlich um die Geschichte ihrer Schule. Vor genau 100 Jahren, am 5. April 1910, wurde der Bau seiner Bestimmung übergeben. So ein Jubiläum muss natürlich ordentlich gefeiert werden.

In Schafstädt passiert das ab heute fünf Tage lang. Bereits vor einem Jahr haben Grundschulleiterin Annerose Giller und ihr Team sowie Schulförder- und Heimatverein die Vorbereitungen in die Hand genommen. Nach den ersten Beratungen stand fest, dass es zu solch einem Jubiläum schon ein besonderes Programm sein sollte. Und das haben sie nun gemeinsam auf die Beine gestellt und erwarten zahlreiche Gäste.

"Wir haben etwa 80 Einladungen an ehemalige Lehrerinnen, Lehrer und Horterzieherinnen verschickt", zählt Frau Giller auf. Dazu werden zahlreiche ehemalige Schüler erwartet. Immerhin drückten früher über lange Jahre hinweg Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse die Bänke. Jetzt sind Grundschule und Hort hier untergebracht. Die Zahl der Schüler von derzeit rund 60 wird sich allerdings ab neuem Schuljahr auf etwa 100 erhöhen: Dann lernen auch die Kinder aus Dornstedt und Steuden in Schafstädt das Abc und Einmaleins.

Aber jetzt steht erst einmal das Fest im Vordergrund. Am Mittwoch und Donnerstag geht es ruhig los: mit einem Fußballspiel und einem Vortrag eines ortsansässigen Kenners der Geschichte der Stadt sowie der Schule, Prof. Schulz. Am Freitag öffnet die Schule ihre Tore. Morgens treffen sich alle auf dem Hof, da erhält die Schule ihre eigene Fahne und die Kinder lassen 100 bunte Luftballons steigen. Mit Namensschildchen dran, in der Hoffnung, dass Finder von weither die Karten zurücksenden. . . Dann gibt es Projektunterricht in sechs Gruppen, unter anderem Kochen wie vor 100 Jahren oder Schule wie anno dazumal. "Die Türen stehen offen, damit die Gäste reingucken können", verrät Frau Giller. Am Nachmittag wollen Senioren den Kindern aus ihrer Schulzeit berichten. Erinnerungen an Uromas Kindheit kommen auch am Sonnabend hoch, wenn beim Kinderfest unter anderem Spiele wie vor 100 Jahren auf dem Programm stehen. Diesen Nachmittag organisieren übrigens die Eltern der Schüler.

Zum Umzug am Sonntag hat sich der Heimatverein etwas ganz Besonderes einfallen lassen, wie Fritz Pfeiffer erzählt. "Es gibt da ein historisches Foto von der Einweihung mit 28 Honorationen, und das wollen wir nachgestalten und zum Leben erwecken", erklärt er. Die mitwirkenden Personen - allesamt Männer! - tragen Namensschildchen, wen sie darstellen: den Bürgermeister, Lehrer, den Werksdirektor, den Stadtbaudirektor, Baumeister, den Handwerksmeister und andere mehr. Diese Gruppe führt den Umzug an. Es folgen 14 Bilder. Mit dabei sind aber auch Schüler aus der Zeit um 1910, aus den Jahren der DDR sowie heute. Die betagten Lehrerinnen und Lehrer werden in zehn Kutschen chauffiert, die der Fahrverein Bad Lauchstädt und Umgebung zur Verfügung stellt.