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1. Kräutertag im Merseburger Petrikloster 1. Kräutertag im Merseburger Petrikloster: Alles rund um das Kraut

Von Undine Freyberg 04.05.2015, 14:03
Da schaute manch einer erschrocken: Thomas Engelhard zeigte, wie der Kopfbohrer eingesetzt wird.
Da schaute manch einer erschrocken: Thomas Engelhard zeigte, wie der Kopfbohrer eingesetzt wird. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - Waldmeisterbowle, Kräuterkekse für Hunde, Kräuterwanderungen entlang der Saale - beim 1. Kräutertag der Merseburger Klosterbauhütte im und rund ums Petrikloster dreht sich am Samstag alles um Pflanzen, Kräuter und ihre Kräfte, und was man aus ihnen alles machen kann.

Klara Luise bastelt zum Beispiel einen hübschen Blumenübertopf aus kleinen zurechtgeschnittenen Zweigen. „Ich habe zwei Zehn-Liter-Eimer voll zurechtgeschnitten. Nussbaum, Pflaume, Birke - alles was bei uns im Garten weg musste“, lächelt Julia Meusel aus Wallendorf. Die 16-Jährige freut sich, dass sie so den Verein der Klosterbauhütte unterstützen kann. „Ich darf ja noch nicht in den Verein eintreten, weil ich noch nicht 18 bin.“

Engagement in der Klosterbauhütte

Auch Ilona Gärtner aus Zöschen liebäugelt damit, sich bei der Klosterbauhütte zu engagieren. „Ich habe im Augenblick noch nicht so viel Zeit, aber ich interessiere mich unheimlich fürs Mittelalter“, erzählt sie von ihrer Leidenschaft. Beim Kräutertag lässt sie sich an der Pflanzentauschbörse der „Mönche“ Rainer Urban und Jörg Winzer Zitronenmelisse und Waldmeister zeigen, die sie gern mitnehmen möchte.

Carola Wehowsky aus Bad Lauchstädt ist unterdessen am Stand von Cornelia Höhne. Sie bietet allerlei leckere Kräuterkekse für Hunde an. „Alles selbst gebacken“, lächelt die Merseburgerin. Käseherzen mit Fenchel und Anis, Lachsknödel mit Dill und Leinsamen oder auch Kekse mit Thunfisch und Rosmarin. „Das klingt alles ganz lecker, aber ich glaube für meine Malteserhündin ist das nichts“, meint die Bad Lauchstädterin skeptisch.

Vom Wegesrand in den Kochtopf

Nach der ersten Kräuterwanderung mit Annabelle Grothe und einem Blick in die Wildkräuterküche, wobei man lernen kann, dass es so manches Kraut vom Wegesrand wert ist, in unseren Kochtopf zu wandern, erklärt Thomas Engelhard von der Klosterbauhütte den zum Teil recht erschrocken blickenden Zuschauern, wie im Mittelalter zum Beispiel Hirnoperationen durchgeführt wurden. Nämlich mit einem dreibeinigen Kopfbohrer (Tripanat), der auf den Schädel aufgesetzt wurde, um dann (ähnlich wie bei einem Korkenzieher) ein Loch in den Schädel zu machen und so den Hirndruck zu senken.

„Es war ein toller erster Kräutertag“, zieht Vereinschefin Katrin Dippert ein erstes Resümee. „Es waren ungefähr 700 Leute da und auch viele Kinder.“ Bei denen waren natürlich die Alpakas der Renner. Die Therapie-Tiere vom Alpaka-Garten Altengroitzsch kamen quasi als Überraschung und ließen die Streicheleinheiten der Kids ruhig über sich ergehen. (mz)

Rainer Urban und Jörg Winzer zeigen Ilona Gärtner aus Zöschen und Kim Ludwig aus Wallendorf (v.l.) Waldmeister und Zitronenmelisse.
Rainer Urban und Jörg Winzer zeigen Ilona Gärtner aus Zöschen und Kim Ludwig aus Wallendorf (v.l.) Waldmeister und Zitronenmelisse.
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Gundula Winzer (l.) und Erika Schwaiberger basteln mit Klara Luise.
Gundula Winzer (l.) und Erika Schwaiberger basteln mit Klara Luise.
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