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Vertretung der Senioren Zweites Zusammentreffen: Der Seniorenbeirat der Stadt Köthen auf Sinnsuche

Ein Gremium soll die Interessen älterer Menschen in die Stadtpolitik tragen. Während der jüngsten Sitzung ging es um Radwege – und die eigenen Kompetenzen.

Von Jakob Milzner 28.05.2022, 14:00
Der Seniorenbeirat um die Vorsitzende Edeltraud Krone (rechts) tagte im Ratssaal des Rathauses.
Der Seniorenbeirat um die Vorsitzende Edeltraud Krone (rechts) tagte im Ratssaal des Rathauses. (Foto: Jakob Milzner)

Köthen/MZ - Der Seniorenbeirat der Stadt Köthen hat sich in der vergangenen Woche zu seiner zweiten Sitzung im Ratsaal des Rathauses getroffen. Auf der Tagesordnung des neunköpfigen Gremiums standen insbesondere zwei Themen: Zunächst informierte die Vorsitzende Edeltraud Krone die anderen Mitglieder über den aktuellen Stand des neuen Leitbilds Radverkehr für die Stadt.

Anschließend tauschten sich die Beirätinnen und Beiräte über die Entwicklung der öffentlichen Sprechstunde aus, die das Gremium für Seniorinnen und Senioren in der Region anbietet.

„Mit dem Fahrrad komme ich ohne reihenweise Verkehrsverstöße nirgendwo hin“

Bezüglich des derzeit entstehenden Leitbilds Radverkehr für die Stadt Köthen kritisierte Edeltraud Krone zunächst den aktuellen Zustand der Fahrradinfrastruktur in Köthen. „Mit dem Fahrrad komme ich ohne reihenweise Verkehrsverstöße nirgendwo hin“, sagte die Vorsitzende des Seniorenbeirats. Über das neue Leitbild informierte sie, nachdem sie an einer Runde teilgenommen hatte, in der Mitarbeitende des Ingenieurbüros SHP über das Projekt berichteten. Das Hannoveraner Unternehmen ist per Entscheid des Stadtrats mit der Erstellung des Leitbilds betraut.

Positiv äußerte sich Krone über den Plan des Ingenieurbüros, einen Ortsring um Köthen als Radweg zu bauen. Auch begrüße sie eine bessere Anbindung der Ortsteile. Gleichwohl halte sie es für nicht möglich, „die ganze Stadt umzukrempeln.“

Kritik übte die Vorsitzende insbesondere an einem Vorhaben: So hätten die Mitarbeitenden des Ingenieurbüros vorgeschlagen, einzelne, für Radlerinnen und Radler besonders problematische Straßen – etwa aufgrund von beschädigtem Kopfsteinpflaster – fahrradfreundlicher zu gestalten, indem eine Seite als Radweg betoniert würde. Diese Seite stünde dann nicht mehr für geparkte Autos zur Verfügung. „Was machen wir dann mit den Autos“, fragte Edeltraud Krone in die Runde. „Das kann man in einer Kleinstadt wie Köthen gar nicht umsetzen“, kommentierte sie.

Stand der Sprechstunde für Senioren der Stadt Köthen

Anschließend tauschten sich die Mitglieder des Seniorenbeirats über die Entwicklung der Sprechstunde aus, die von den Mitgliedern des Gremiums zweimal monatlich für ältere Menschen angeboten wird. Die stellvertretende Vorsitzende Birgit Becker berichtete von der Anfrage einer Person, die sich wegen eines Mietstreits an die Sprechstunde des Seniorenbeirats gewendet hatte.

„Langsam aber sicher kommen Anfragen“, fasste Edeltraud Krone den Stand der Sprechstunde zusammen. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass sich das Gremium selbst noch in einer Findungsphase bezüglich der eigenen Kompetenzen befinde. „Wir müssen abwägen, was wir machen können“, sagte die Vorsitzende. Ziel des Seniorenbeirates sei es im Wesentlichen, zu vermitteln.

Kristin Laurich, die dem Gremium bislang als Vertreterin der Stadt angehört und das Amt der Schriftführerin ausgeführt hatte, verkündete während der jüngsten Sitzung, dass sie dem Seniorenbeirat aufgrund eines Stellenwechsels nicht länger erhalten bleiben werde. Ihre Nachfolge als Vertretung der Stadt übernimmt Lisa-Maria Scholz. Kristin Laurich bedankte sich für die Zusammenarbeit: „Ich fand es toll mit Ihnen“, sagte sie, „engagiert und offen, das hat mir gut gefallen.“

Die Sprechstunde des Seniorenbeirates Köthen findet jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 12 Uhr und jeden dritten Donnerstag im Monat von 15 bis 17 Uhr im Köthener Rathaus statt.