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Zwei junge Aras sind der Hingucker

Von STEFANIE GREINER 04.10.2009, 15:21

AKEN/MZ. - Am Samstag und Sonntag sind sie der Hingucker bei der Exotenausstellung im Akener Schützenhaus.

Bis zu ihren ersten Flugversuchen werden noch etwa vier Monate vergehen, wie Dieter Rudolph erzählt. Der begeisterte Papageienzüchter ist Mitglied des Ziergeflügel- und Exotenvereins Osternienburg / Aken. Aras und Kakadus haben es ihm besonders angetan. "Ein Großer macht genauso viel Arbeit wie ein Kleiner bei der Aufzucht", bemerkt Dieter Rudolph. Der Akener freut sich über jeden gesunden Jungvogel.

Das Geschlecht des Nachwuchses erkennt auch der Züchter nicht immer auf Anhieb. Für die genaue Bestimmung schickt er eine Feder des jeweiligen Tieres ein. Dieter Rudolph besitzt rund 70 Papageien. Auf eine artgerechte Haltung legt der Akener sehr großen Wert. "Man muss ihnen gewisse Freiheiten in der Wohnung einräumen", betont er.

Interessierten Ausstellungsbesuchern erzählt der Züchter allerhand Wissenswertes über die Haltung von großen Papageien. Seine drei Weißhauben-Kakadus, der halbwüchsige Gelbbrust-Ara und die Blaustirn-Amazonen zeigen keine Scheu. Die Exoten in der begehbaren Voliere sind menschlichen Kontakt gewöhnt.

Der Zucht von deutlich kleineren Vögeln widmet sich Joachim Swaczyna. "Ich habe schon als Kind Interesse dafür gehabt", erzählt der Mosigkauer. Seit rund 40 Jahren gehören die gefiederten Freunde zu seinem Leben. Auf der Suche nach neuen Exemplaren ist der Züchter regelmäßig auf Ausstellungen. "Wenn man etwas Gutes sieht, dann holt man es", sagt er.

In seinem Haus leben - inklusive der Nachzuchten - derzeit 120 Finken. "Das ist wie eine Sucht", beschreibt der Mosigkauer seine Passion. Er betont, dass die kleinen Vögel immer gruppenweise gehalten werden sollten. "Das müssen wenigstens vier bis sechs sein", erläutert er. Nur so könne man eine erfolgreiche Zucht gewährleisten. Den nötigen Platz hat der Finkenliebhaber. Seine Gouldamadinen sind im 4,50 mal 2,80 Meter großen Wintergarten heimisch.

Bei Ausstellungen präsentiert Joachim Swaczyna seine kleinen Vögel in speziellen Vitrinen. Tannengrün, Blumen, Blätter, Pilze und Vogelbeeren dienen als Dekoration. Auf der Bühne des Schützenhauses können sieben solcher Schaukästen bestaunt werden. Neben den Gouldamadinen steht eine Vitrine mit Kuba-Finken. "Das ist ein sehr einfach zu haltender Vogel", erzählt der Züchter.

Schwieriger hingeben sei die Zucht von Schmetterlingsfinken. Diese Vögel brauchen eine nahezu konstante Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius. Auch hinsichtlich ihrer Ernährung unterscheiden sich die Finken. Während die einen Körnerfutter bekommen, ziehen andere Weichtiere wie Mehlwürmer vor. "Ich brauche sechs bis sieben verschiedene Futtersorten", erklärt der Züchter.

Bei den Besuchern stoßen die Vitrinen auf Bewunderung und lobende Worte. "Sie sind mit viel Liebe eingerichtet", freut sich Antje Berlin. Mit ihrem zwölfjährigen Sohn Hendrik schlendert sie gemütlich durch die Volierenreihen. "Die Ausstellung ist einen Ausflug wert", hebt die Zerbsterin hervor.

24 Züchter zeigen ihre kleinen und großen Exoten. Darunter sind Perlen-, Königs- und Wellensittiche, Rosakakadus, Mohrenkopfpapageien, Zwergwachteln und verschiedene Täubchen. Roland Winkler aus Mosigkau stellt Dompfaffen, Erlenzeisige und Stieglitze aus. Für die Haltung von einheimischen Vögeln benötigen Züchter eine Genehmigung. "Die Vorschriften sind streng", verdeutlicht Joachim Swaczyna. Er besitzt 50 Waldvögel.

Wie faszinierend aber auch die Haltung und Zucht von gewöhnlichen Stubenfliegern sein kann, weiß Tino Bartsch. Der 19-Jährige hat sich auf Agaponiden spezialisiert. Besonders schön, so der junge Züchter, sei das Schlüpfen der Küken. "Es ist jedes Mal ein Erlebnis", freut sich Tino Bartsch. Bei der Frage nach seinem Traumvogel muss der 19-Jährige nicht lange überlegen: "Ein Inka-Kakadu - der sieht fantastisch aus."

Tino Bartsch gehört zu den jüngsten Züchtern des Ziergeflügel- und Exotenvereins Osternienburg / Aken. Derzeit engagieren sich 27 Mitglieder, darunter zwei Frauen. Wolfgang Kaatz, Vorsitzender des Vereins, hebt hervor: "Wenn wir unsere Frauen nicht hätten, dann könnten wir das Hobby nicht betreiben."

Seine Ehefrau Christel kümmert sich um den Futterverkauf und die große Tombola. Bei der gibt es immerhin 400 gesponserte Preise zu gewinnen. Die Besucher können auch Vögel und Käfigzubehör käuflich erwerben.