Zeichen gegen Populismus Zeichen gegen Populismus: Wie weiter für Kerstin Rinke aus Edderitz nach CDU-Austritt?
Edderitz - Nach dem Austritt von Kerstin Rinke aus der CDU ist noch unklar, welche Auswirkungen der Schritt auf den Kreistag haben wird. Sie sei weiter bereit, in der CDU-Fraktion mitzuarbeiten, so die Edderitzerin auf Nachfrage der Köthener MZ.
„An meinen politischen Einstellungen hat sich ja nichts geändert. Was ich jetzt mit Sicherheit nicht machen werde: Mit wehenden Fahnen woanders hingehen.“ Bei einer Fraktionssitzung am Dienstag sollte geklärt werden, ob sie weiter dazugehöre. Falls nicht, so werde sie eben fraktionslos bleiben, erklärt die Edderitzerin.
Rinke war stellvertretende Landesvorsitzende der Frauen-Union
Rinke, die auch stellvertretende Landesvorsitzende der Frauen-Union in Sachsen-Anhalt war, begründete ihren Austritt mit einem in der CDU aus ihrer Sicht immer stärker werdenden Populismus. Bei der Listenaufstellung zur Landtagswahl waren Lars-Jörn Zimmer und Ulrich Thomas auf die Plätze drei und vier gekommen.
2019 hatten beide ein politisches Beben ausgelöst, als sie in einer Denkschrift kaum verklausuliert für eine Zusammenarbeit mit der AfD warben und forderten, „das Soziale mit dem Nationalen zu versöhnen“.
Trotz ihrer Abkehr von der Partei, so betont Kerstin Rinke, schätze sie viele CDU-Politiker sehr und unterstütze zum Beispiel weiterhin Olaf Feuerborn, der für den Landtag kandidiert, sowie Andy Grabner, der für die CDU als Landratskandidat ins Rennen geht.
„Ich bin wegen meiner Wertvorstellungen zur CDU gegangen“
Mitglied einer anderen Partei zu werden, komme für sie gerade nicht in Frage. „Ich bin wegen meiner Wertvorstellungen zur CDU gegangen: das christliche Menschenbild, konservativ, europabejahend. Das sehe ich bei keiner anderen Partei für mich verwirklicht.“
Für ihre kommunalpolitische Arbeit im Südlichen Anhalt wird der Parteiaustritt jedenfalls keine großen Auswirkungen haben. Dort ist sie Stadtratsvorsitzende und stellvertretende Ortsbürgermeisterin von Edderitz. Und sie werde im Stadtrat weiter der Fraktion „Ortsbürgermeister und Interessenvertreter/CDU“ angehören, sagte Rinke am Freitag auf Nachfrage der MZ. (mz)