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Wittigsche Villa wird verkauft

Von HELMUT DAWAL 03.04.2009, 16:02

KÖTHEN/MZ. - Das,so informierte der stellvertretende Oberbürgermeister Alexander Frolow am Fretiag während eines Pressegespräches, soll zu einem symbolischen Preis von einem Euro geschehen. Der Vertrag mit dem künftigen Eigentümer enthält allerdings eine Sanierungsklausel. Sie verpflichtet den neuen Besitzer, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in den nächsten zwei bis drei Jahren zu sanieren. Sollte das nicht geschehen, kauft die Stadt Köthen die Villa zurück, zum gleichen Preis. "Dieser Passus ist ebenfalls im Vertrag festgeschrieben", sagte Frolow.

Die Wittigsche Villa erwerben will Dr. Gotthard Behnisch. Er ist Facharzt für Allgemeinmedizin und klassische Homöopathie und kommt aus Detmold. Behnisch ist zugleich seit 27 Jahren der Chef des August-Weihe-Instituts. Diese Einrichtung, erläuterte er in einem MZ-Gespräch, bildet Mediziner, die ihr Studium abgeschlossen haben, zu homöopathischen Ärzten aus. Weihe selbst war ein Schüler des berühmten Homöopathen Samuel Hahnemann und wurde seinerzeit in Köthen ausgebildet. Und Hahnemann wiederum war der Auslöser dafür, dass Dr. Behnisch vor einigen Jahren nach Köthen kam und seither die hier stattfindenden Veranstaltungen des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte besucht. Der Detmolder verwandte sich auch mit dafür, dass das Hahnemann-Haus als museale Einrichtung hergerichtet werden konnte. Nun will er sich an die Wittigsche Villa heranwagen. "Vor vier Jahren habe ich mir das Gebäude das erste Mal angesehen. Vor ein paar Wochen war ich wieder da. Es ist höchste Zeit, hier etwas zu tun. Der Vandalismus hat leider viele Spuren hinterlassen", sagte er.

Entstehen soll aus der Villa ein "Gesundheitshaus". "Durch Vorträge und persönliche Konsultationen sollen die Menschen die Möglichkeit haben, ihren Bildungsstand über die Gesundheit weiter zu verbessern", beschrieb Behnisch das Ziel. Auch eine homöopathische Gemeinschaftspraxis sei vorgesehen. Den Sanierungsaufwand für die Wittigsche Villa bezifferte er "mit mehreren Millionen Euro". Das Vorhaben gehe er zunächst als Privatperson an. Er hofft aber auch darauf, dass er die Betreibergesellschaft eines gegenwärtig in Detmold im Aufbau befindlichen homöopathischen Krankenhauses mit ins Boot holen kann.

Nach Mitteilung des stellvertretenden Oberbürgermeisters soll der Durchgang an der Villa zwischen Museumsgasse und Bärteichpromenade weiterhin öffentlich sein.