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Willkommen in Köthen Willkommen in Köthen: Köthener wollen bei praktischen Dingen helfen

Von Doreen Hoyer 08.09.2015, 13:06
Mohamed und sein Vater Hamu Misgin aus Syrien zählen zu den Flüchtlingen, die schon früh nach Deutschland kamen. Frühzeitig bemühte man sich in Köthen auch, eine Anmutung von Alltag für die Migranten herzustellen: Vom Angelclub 66 wurden sie zum Kinderangeltag eingeladen.
Mohamed und sein Vater Hamu Misgin aus Syrien zählen zu den Flüchtlingen, die schon früh nach Deutschland kamen. Frühzeitig bemühte man sich in Köthen auch, eine Anmutung von Alltag für die Migranten herzustellen: Vom Angelclub 66 wurden sie zum Kinderangeltag eingeladen. Heiko rebsch Lizenz

Köthen - Der Name ist Programm: „Willkommen in Köthen - Weltoffen & Bunt“ heißt die neu gegründete Initiative engagierter Köthener Bürger, die Flüchtlingen helfen wollen. Nachdem die Organisation vergangenen Freitag aus der Taufe gehoben worden war, soll es in dieser Woche richtig losgehen. Die Mitglieder der Initiative haben sich viel vorgenommen.
Sprach- und Integrationskurse wolle man anbieten, sagt Tom Aslan, einer der Organisatoren. Rita Exner, Ex-Bürgermeisterin von Radegast, und Petra Fritsche, Schriftführerin im SPD-Ortsverein, werden die Geschicke der Initiative künftig koordinieren. Als Sprecher zu Seite stehen ihnen SPD-Stadträtin Kerstin Beutler und Vikar Martin Olejnicki. Die Schirmherrschaft hat Kreisoberpfarrer Dietrich Lauter übernommen.
Doch mit den Kursen ist es nicht getan. „Wir werden die neuen Köthener auch bei Arztbesuchen und Ämterterminen begleiten“, so Aslan. „Die Begleitung ist bei solchen Termine besonders wichtig, um den Leuten die Angst zu nehmen.“
Für Flüchtlingskinder wollen die Mitglieder außerdem eine Hausaufgabenbetreuung einrichten. Die Räume für alle diese Aktionen stellt die Nichtregierungsorganisation „Global Change Now“ zur Verfügung: Sprachkurse und Co werden in der Villa Creutz, Friedrich-Ebert-Straße 17, stattfinden.
Ohne viele tatkräftige Helfer kann eine solche Initiative nicht gelingen. „Wir sind optimistisch, bis Ende dieser Woche 30 Mitstreiter zusammenzubekommen“, so Aslan. Schon vor der offiziellen Gründung der Initiative hätten sich viele Freiwillige gemeldet. Mittelfristig hofft Aslan auf bis zu 60 Helfer. „Die werden auch dringend gebraucht“, betont er mit Blick auf die Entscheidung, aus dem ehemaligen Gymnasium in der Rüsternbreite eine Notunterkunft für bis zu 100 Menschen zu machen (die MZ berichtete).
Bei der Diskussionsrunde zur Gründung von „Willkommen in Köthen“ hatten die Teilnehmer unterschiedliche Ansichten zu diesem Vorhaben. Aslan selbst ist gegen das Projekt, wünscht sich einen anderen Standort und kleinere Unterkünfte. Andere Teilnehmer meinten, angesichts der Flüchtlingszahlen können man solche Notunterkünfte kaum vermeiden.
Auf eines konnten sich jedoch alle einigen: „Wir wollen uns so gut es geht um die neuen Köthener kümmern und sie willkommen heißen“, so Aslan.
Außerdem überlegen die Mitglieder, eine Info-Aktion zum Thema Flüchtlinge zu starten. So gibt es zum Beispiel die Idee, ein Faltblatt mit häufig gestellten Fragen (Woher kommen die Flüchtlinge? Warum haben viele ein Smartphone? etc.) samt Antworten zusammenzustellen, das dann in der ganzen Stadt verteilt werden könnte.
Um Kontakte zu knüpfen und die Gründung ein wenig zu feiern, wollen die Mitglieder von „Willkommen in Köthen“ diesen Freitag ab 16 Uhr in der Villa Creutz ein kleines Fest feiern - neben Essen und Trinken wird es Spiel- und Bastelangebote für die Kleinen geben. Wer bei der Initiative mithelfen möchte, sei herzlich eingeladen, so Aslan. (mz)

Fragen an Mitglieder Initiative bitte unter Tel.: 03496/5 11 69 35,
erreichbar werktags 10 bis 17 Uhr
Nachfragen per Mail an
[email protected]