Was tun die Feuerwehren? Was tun die Feuerwehren?: Den Dorf- und Löschteichen rund um Köthen geht vielerorts das Wasser aus

Köthen - Die Zuläufe versiegen, Regen ist nicht in Sicht. Den Dorfteichen geht langsam das Wasser aus. Sie dienen vielerorts als Löschteiche. Gerade jetzt - in Zeiten von Feld- und Waldbränden - brauchen die Feuerwehren mehr Wasser. Können die Teiche das überhaupt noch liefern? Die MZ hat mit Gemeinde- und Stadtwehrleitern des Altkreises Köthen gesprochen.
„Kleine Teiche liegen fast trocken“, sagt Michael Wichmann, Stadtwehrleiter im Südlichen Anhalt. Sorgen müssten sich die Bürger dennoch nicht machen. Die Feuerwehr könne auch weiterhin zuverlässig Brände bekämpfen. „Wir können immer noch auf das Hydranten-Netz zurückgreifen“, sagt er. „Und auf Löschbrunnen.“
Doch auch bei denen macht sich die Trockenheit bemerkbar. Mussten die Kameraden mit ihren Schläuchen sonst fünf Meter tief gehen, sind es jetzt sieben Meter. Dennoch kein Grund zur Beunruhigung. „Die Brunnen sind trotzdem ergiebig“, so Michael Wichmann.
Zurzeit sind die Kameraden der Feuerwehr vor allem mit Feld- und Waldbränden beschäftigt
Die meisten Einsätze, sagt er, seien dieser Tage sowieso fernab jedweder Teiche und Brunnen. Zurzeit würden vor allem Feld- und Waldbrände die Kameraden beschäftigen. Und da sei nun mal kein Teich und auch kein Brunnen in der Nähe. „Unsere Fahrzeuge fahren dann im Pendelverkehr“, erklärt er. Die einen würden Wasser bringen, die anderen Wasser holen. Landwirte würden die Feuerwehrleute mit Wasserwagen unterstützen.
Auch der Elbe fehlt Wasser. Das merken Michael Kiel, Stadtwehrleiter von Aken, und seine Kameraden. Sie müssen mehr Schläuche aneinander koppeln, wenn sie Wasser bei Einsätzen aus der Elbe holen.
Die Dorfteiche, sagt Michael Kiel, hätten zwar weniger Wasser, aber immer noch genug, um als Löschteiche genutzt werden zu können. Mit einer Ausnahme: Kleinzerbst. Aber da hat es nichts mit der Trockenheit zu tun. Der Dorfteich ist zugewachsen und verschlammt - und damit als Löschteich unbrauchbar.
Das Wasser in den Teichen wird überall ziemlich knapp
„Es wird langsam eng“, macht Uwe Gebel deutlich, Gemeindewehrleiter des Osternienburger Landes. Das Wasser in den Teichen sei überall ziemlich knapp. „Wir müssen aufs öffentliche Netz zurückgreifen“, sagt er. Über die Hydranten also. Für die ersten 20 Minuten reiche das Wasser in den Fahrzeugen. Dann bräuchten die Feuerwehrleute andere Wasserquellen.
Sorgen bereitet ihm vor allem der Dorfteich in Dornbock. „Der hat vielleicht noch 20 Zentimeter Wasser“, sagt er. Was nicht nur mit der Trockenheit, sondern auch mit dem Zustand des Teiches zu tun hat. Ein Problem, das Janine Hinze, bei der Verwaltung zuständig für den Brandschutz, nicht neu ist. Der Teich müsse dringend gereinigt werden.
Auch im Gebiet von Heiko Schmidt, Stadtwehrleiter von Köthen, gibt es einige Teiche, die dringend gemacht werden müssen. Arensdorf und Baasdorf zum Beispiel. „Wir versuchen, in den nächsten Jahren alle Teiche aufzubereiten - je nachdem, wie die Stadt Geld zur Verfügung stellen kann“, sagt er. Probleme bei der Löschwasserversorgung habe es infolge der Trockenheit noch nicht gegeben. „Wir haben genug wasserführende Fahrzeuge mit.“ (mz)
