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Innerdeutscher Friedenslauf Von der Mosel an die Neiße - Sportler des Vereins „Zukunft Frieden“ gehen zum dritten Mal auf große Tour

Dieses Mal sind über 900 Kilometer von Trier nach Görlitz geplant.

Von Karl Ebert 16.09.2022, 15:00
Der Friedenslauf geht in die nächste Runde, schon immer erfreut er sich großer Beliebtheit.
Der Friedenslauf geht in die nächste Runde, schon immer erfreut er sich großer Beliebtheit. Foto: Czerwonn

Bitterfeld/Glauzig/MZ - Und sie tun es wieder. 900 Kilometer zu Fuß für eine friedlichere Welt. Am Sonnabend um 8.30 Uhr erfolgt auf dem Bitterfelder Marktplatz der symbolische Startschuss für den 3. Innerdeutschen Friedenslauf der Ultraläufer des Vereins „Zukunft Frieden e.V.“. „Ein paar Meter bis zum Bitterfelder Bogen werden wir zurücklegen, danach steigen wir in die Autos und fahren in sieben Stunden bis nach Trier, wo am Sonntag der eigentliche Lauf beginnt“, erzählt Mathias Zemski.

Der Ortsbürgermeister von Glauzig ist einer von zehn Läufern, drei Radfahrern und drei Sicherungskräften, die am Sonntagmorgen die knapp 900 Kilometer lange Strecke von Trier an der Mosel nach Görlitz an der Neiße in Angriff nehmen werden. Am Sonntag, dem 25. September, wollen sie dort ankommen.

2017 liefen sie von Rom nach Wittenberg

Im Jahr 2017 hatte diese Laufgruppe, zu der aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld auch noch Andreas Wrobel, Frank Scheller, Peter Junge, Gunnar Krause und Hagen Worofka gehören, von sich reden gemacht. Seinerzeit liefen die Sportler, verabschiedet von Papst Franziskus, vom Vatikan in Rom bis nach Wittenberg. Den ersten Innerdeutschen Friedenslauf haben sie dann drei Jahre später entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze absolviert.

Und im letzten Jahr führte sie ihr Weg vom Kap Arkona an der Ostsee über 1.400 Kilometer zu Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze bei Garmisch-Patenkirchen. Einzig ihr ganz großes Vorhaben, den internationalen Friedenslauf von Zerbst nach St. Petersburg, hat bislang die Corona-Pandemie zunichte gemacht. „Wir hatten letztes Jahr bereits alles organisiert, keine Chance. Wir mussten alle Quartiere wieder stornieren und alles absagen“, ist Mathias Zemski heute noch enttäuscht.

Nun also von Trier nach Görlitz quer durch Deutschland auf Tagesetappen von 85 bis 160 Kilometern Länge. „Wir werden in Trier sicher mit mehreren Läufern beginnen, uns dann aber abschnittsweise immer auf zwei reduzieren. Die anderen setzen sich dann in den Begleitbus und fahren bereits zum Startpunkt des nächsten Abschnittes vor. Anders wäre das organisatorisch überhaupt nicht zu stemmen“, erklärt Mathias Zemski den Ablauf.

Ein Stück entlang der Grenze

Die Strecke führt von Trier über Cochem, Koblenz, Limburg an der Lahn und Gießen ins hessische Fulda. Wenig später werden die Friedensläufer bei Geisa im Wartburgkreis die ehemalige innerdeutsche Grenze überqueren und sich an ihr entlang durch Thüringen „hangeln“, ehe es dann über Jocketa, Zwickau, Chemnitz, Freiberg und Dresden in Richtung Ziel in Görlitz geht. „Beim Lauf durch Dresden werden uns dann auch noch Mädchen und Jungen der ,Friedrich-Schiller’-Schule begleiten, mit wir seit langem schon eine ganz besondere Freundschaft pflegen“, erklärt Mathias Zemski.

Bis zum Ziel an der Neiße wird der Glauziger nicht durchlaufen. Er steigt am Freitag aus und reist direkt weiter nach Berlin, wo er am 26. September den Hauptstadt-Marathon über 42,195 Kilometer bestreiten wird. „Beim letzten Start habe ich 3:10 Stunden gebraucht. Diesmal will ich fünf Minuten schneller sein“, sagt er.