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Vollmundig und spritzig Vollmundig und spritzig: Brauerei Köthen präsentiert drei neue Biersorten

Von Helmut Dawal 08.04.2014, 19:32
Mit den drei neuen Weizenbieren umfasst die Marke Köthener jetzt 13 verschiedene Biersorten.
Mit den drei neuen Weizenbieren umfasst die Marke Köthener jetzt 13 verschiedene Biersorten. Brauerei Lizenz

Köthen/MZ - Die Familie der Köthener Biere ist größer geworden. Am Montagabend präsentierte Brauerei-Geschäftsführer Michael Schölzel im Veranstaltungszentrum Schloss Köthen drei neue Sorten: Hubertus Weizen Hefe hell, Hubertus Weizen Hefe dunkel und Hubertus Weizen Hefe alkoholfrei.

Gastwirte, Geschäftspartner, Kommunalpolitiker, Vereinsvorsitzende, Feuerwehrleute - sie alle konnten nicht nur die neuen Biere kosten, sondern erlebten auch einen gut aufgelegten Brauerei-Chef. Michael Schölzel wurde nicht müde, eine Lanze für das Bier zu brechen, das - in Maßen genossen - immer ein guter Durstlöscher ist. Denn der Durst spielt beim Thema Bier nun einmal eine zentrale Rolle. „Den Durst können sie ganz und gar nicht ertragen“, brachte Schölzel einen Satz ins Spiel. So charakterisierte einst der römische Historiker Tacitus die Germanen, die unglaublich viel Bier zu ihrem Wohlbefinden brauchten.

„Schmeckt gut und ist erfrischend“

Im Mittelalter, hatte Schölzel recherchiert, trank „Otto Normalschlucker“ täglich rund 13 Liter Bier. In den Kriegen der Hanse gegen Dänemark standen den Seeleuten jeden Tag 20 Liter Bier zu. „Das macht einen Pro-Kopf-Verbrauch von 7300 Liter Bier per Anno. Heute liegt er nur bei 107 Liter“, sagte Schölzel. „Mann, ginge es uns da so richtig gut“, blickte der Geschäftsführer neidvoll in die Vergangenheit. Warum früher so viel Bier getrunken wurde, erklärte Schölzel ebenfalls. Der große Bierkonsum sei auf den gewaltigen Salzverbrauch im Mittelalter zurückzuführen. Fleisch und Fisch wurden mit Salz haltbar gemacht. Die Speisen seien immer salzig gewesen, man habe immer Durst gehabt. Da es Kaffee, Tee oder Limonaden nicht gab und es nicht ratsam war, Wasser zu trinken, blieb nur das Bier. „Denn das war wenigstens schon einmal gekocht und unbedenklich zu genießen“, erzählte der Geschäftsführer.

Vielleicht helfen ja die drei neuen Sorten, den Konsum des Köthener Biers überdurchschnittlich nach oben zu treiben. „Es schmeckt gut und ist erfrischend“, urteilte Wolfgang Nickel vom Paschlewwer Freizeit- und Ferienhof. Er gehörte mit seiner Frau Kerstin zu den zahlreichen Gästen der Weizenbier-Premiere. Im Forellenhof wird Köthener Bier ausgeschenkt, die neuen Sorten sollen mit aufgenommen werden. Noch weitere Gastronomen, so Michael Schölzel, haben sich schon bereit erklärt, die neuen Sorten ihren Gästen anzubieten.

Ab Mai auch in Elfer-Bierkästen

Daneben laufen derzeit die Verhandlungen mit Edeka, Kaufland und ausgesuchten Getränkemärkten zur Listung der Köthener Weizenbiere. Die sollen ab Mai auch in handlichen Elfer-Bierkästen sowie als Six-Packs verkauft werden. Katharina Franke, die in der Köthener Brauerei in der Abteilung Expedition arbeitet, ging auf die Eigenschaften der Weizenbiere ein und erläuterte deren Herstellung. Verwendet werden zu 65 Prozent Weizenmalz und zu 35 Prozent Gerstenmalz. Die Stammwürze beträgt 12,3 Prozent, der Alkoholgehalt 5,3 Prozent. Das alkoholfreie Weizenbier ist nicht gänzlich frei von Alkohol und hat 0,5 Prozent. Bei der Herstellung verwendet wird auch Elbe-Saale-Hopfen. „Im Antrunk vollmundig und spritzig, im Nachtrunk sind Banane und Gewürznelke zu schmecken“, so beschrieb die Brauereimitarbeiterin das helle Weizenbier. Sie bevorzugt aber das Dunkle mit der besonderen Malznote. „Das schmeckt mir persönlich am besten, es ist sehr frisch“, sagte Franke.