Völkerschlacht-Ausstellung in Radegast Völkerschlacht-Ausstellung in Radegast: Totengräber hinterließ Aufzeichnung

Radegast/MZ/uli - Am Volkstrauertag wurde in den Räumen des Radegaster Heimat- und Trachtenvereins auch eine kleine Wanderausstellung anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig mit dem Titel „1813 Kriegsfeuer - 2013 Friedensfeuer“ eröffnet, die der Sanitätsverein unter Leitung von Raymond Schulz zusammengestellt hat.
Sie soll vor allem an das Schicksal der Soldaten und der Zivilbevölkerung in dieser blutigen Schlacht erinnern. Nach umfangreichen Recherchen in Archiven habe man damit begonnen, so Schulz. Aufschlussreich sei vor allem der dort gefundene Brief eines Totengräbers gewesen, der vom Schicksal der kleinen Leute berichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in den französischen Feldsanitätsdienst während der Schlacht. Napoleon habe dafür Sorge getragen, dass Soldaten möglichst schnell versorgt wurden, allerdings nicht aus Menschenliebe, so Schulz, sondern weil er seine Soldaten so schnell wie möglich wieder einsatzbereit machen wollte. Zu sehen ist unter anderem eine Trage, die Soldaten auf ihrem Tornister aufsetzten, um die Verwundeten zu transportieren. Aber auch originale Hemdknöpfe und Musketenkugeln vom Schlachtfeld. Passend dazu waren Mitglieder des Vereins in Uniformen französischer Sanitätssoldaten geschlüpft und präsentierten zum Beispiel auch ein französisches Steinschlossgewehr mit Bajonett, mit dem dem Gegner gefährliche Verletzungen beigebracht wurden.
Viele Soldaten seien nicht an ihren Verletzungen, sondern an Wundbrand gestorben. Dem Verein schwebt vor, ein Sanitätsmuseum aufzubauen. Vor allem für Schulklassen ist das ein Angebot.