Ausgebremst, aber nicht gestoppt Vikram Kaushik ist trotz Corona-Krise mit seinem Steakhaus in Großpaschleben angekommen

Großpaschleben/MZ - Seinen Traum gibt Vikram Kaushik nicht auf. Dafür hängt der Gastwirt zu sehr an seinem Rio-Steakhaus in Großpaschleben. Und zu sehr an dem Dorf selbst.
Im August vergangenen Jahres hat der Familienvater aus Indien das Steakhaus eröffnet. Zu einer Zeit, die nicht einfach war. Restaurants durften wenige Monate zuvor nach einer coronabedingten Pause erst wieder öffnen. Und niemand wusste, wie lange das so sein würde.
Er ging es dennoch an und wurde für seinen Mut belohnt. Viele Gäste kamen vorbei - vor allem wegen der Steaks und des Fleisches exotischer Tiere. In seinem Lokal kommen auch Krokodil, Känguru und Strauß auf den Teller.
In seiner Heimat hatte Vikram Kaushik noch als Lehrer sein Geld verdient
Zum Gastronomen wurde Vikram Kaushik in Deutschland. In seiner Heimat hatte er als Lehrer sein Geld verdient. 2005 kam er nach Magdeburg und lernte bei einem Bekannten die verschiedenen Bereiche der Gastronomie kennen. In Oschersleben eröffnete er ein Steakhaus.
Den leerstehenden Gasthof „Zum Schwarzen Adler“ in Großpaschleben entdeckte er im Internet. Das Lokal und dessen Lage sagten ihm zu. Gernot Panitz, der Ortsbürgermeister von Großpaschleben, ist froh, dass Vikram Kaushik hergekommen ist. „Ich bin glücklich, dass wir wieder ein Gasthaus haben“, sagt er.
Gerade mal drei Monate hatte das Rio-Steakhaus geöffnet. Dann kamen die strengen Corona-Vorgaben zurück und eine nicht enden wollende Pause für Gastronomen. Er versuchte sich mit einem Lieferservice, obwohl er davon nicht wirklich überzeugt war. Seine Gerichte zum Aufwärmen für Zuhause? Nein, das funktioniert einfach nicht, wusste er, musste es aber dennoch versuchen.
„Unser Bürgermeister ist wie mein kleiner Bruder“
Vikram Kaushik hatte viel vor, als er nach Großpaschleben kam. Er wollte die Küche umgestalten, die Etage über den Gasträumen ausbauen. Die lange Corona-Pause mit ihren finanziellen Einbußen bremste ihn jedoch aus.
Seinen Traum aufgeben und Großpaschleben wieder verlassen wollte er dennoch nicht. „Das ist mein Dorf“, sagt er. „Unser Bürgermeister ist wie mein kleiner Bruder.“ Gernot Panitz hilft dem dankbaren Gastwirt, wo er nur kann.
Schon jetzt fühlt Vikram Kaushik sich in Großpaschleben zu Hause
Momentan wohnt Vikram Kaushik mit seiner Familie noch in Magdeburg. Dass das nicht so bleiben soll, hatte er vergangenes Jahr schon angedeutet. Jetzt bereitet er alles vor, meldet die beiden Kinder bei ihrer neuen Schule an. Zunächst will er sich mit seiner Familie eine Wohnung suchen - in Großpaschleben oder Köthen. Und dann in aller Ruhe und so wie die Finanzen es zulassen über dem Steakhaus eine Wohnung herrichten.
Schon jetzt fühlt Vikram Kaushik sich in Großpaschleben zu Hause. Das Dorf erinnert ihn an seine Heimat. Ganz nebenbei verrät der Gastwirt, dass mehrere Mitglieder seiner Familie in der indischen Hockeynationalmannschaft gespielt haben und zeigt einige Fotos.
Zu finden ist das Rio-Steakhaus, Trinumer Straße 1, in Großpaschleben.