«Viel ist da nicht übrig geblieben»
Köthen/MZ. - Dicht umringen die Köthener das völlig zerstörte Wrack eines dunklen Personenwagens, dessen Typ nur noch an den Ringen auf dem Motorblock zu erkennen ist. Der Wagen verunglückte erst am Sonntagabend auf dem Weg von Quellendorf nach Kochstedt. Der Unfall hat den Fahrer, der nicht angeschnallt war, das Leben gekostet.
Nicht wenige Schüler aus der Klasse 4 a der Naumann-Schule, die mit ihrer Klasssenleiterin Frau Recksiedler auf den Markt gekommen sind, wirken angesichts der Zerstörungen geschockt. "Viel ist da nicht übrig geblieben", bemerkt ein älterer Mann. Polizeihauptmeister Hartmut Hennig braucht den Schülern nicht viel zu erklären. Die verbogenen Fahrzeugteile sprechen für sich. "Schneidet euch nicht", warnt der Beamte einige Schüler, die sich zu dicht an die zerborstenen Fensterscheiben des Autos herangewagt hatten.
Gleich neben dem Unfallwagen demonstriert Hauptkommissar Klaus Kartheuser mit Hilfe eines Gurtschlittens die Wirkung eines Aufpralls gegen eine Hauswand mit nur 12 km / h. "Der Gurt kann das Leben eines Fahrers retten", sieht der Polizist rüber zu dem Schrotthaufen, der einmal ein Auto gewesen sein soll. "Wir können nur appellieren" fügt der Beamte hinzu.
Mit modernster Technik, aber gut getarnt, gehen Jens Holzgräbe und Gerd Reinhardt von der Autobahnpolizei Dessau täglich auf die Jagd nach Rasern. "Wir dokumentieren aber auch jeden anderen Verstoß", berichtet Holzgräbe. Der silberfarbene BMW der beiden Zivilbeamten verfügt über mehrere Kameras, die auch seitlich und nach hinten aufnahmebereit sind. Am Stand der Verkehrswacht informieren Helmut Schumann und Karl-Walter Schotte die Besucher. Mit den Besuchern im Gespräch sind außerdem Peter Kirst und Erhard Franz. Heidrun Gollnick beispielsweise nimmt sich einige Exemplare einer "Verkehrsfibel" mit, die zum 60. Geburtstag ihres Kleingartenvereins "Eintracht" zum Einsatz kommen sollen. "Schließlich sollen vor allen Dingen die Kinder etwas lernen", kommentiert sie.
Mit einem Sehtestmobil beteiligt sich Optiker Matthias Werndl an der Aktion. Mit Hilfe eines Sehtestgerätes im Auto kann jeder prüfen lassen, ob seine Augen den Anforderungen im Straßenverkehr genügen oder nicht doch ein Brille zum Fahren notwendig ist.