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Verhandlungen mit Verdi beginnen Verhandlungen mit Verdi beginnen: Awo Köthen soll nach Tarif zahlen

Von Matthias Bartl 26.09.2019, 07:50
Verdi plant einen Warnstreik.
Verdi plant einen Warnstreik. dpa Lizenz

Köthen - Nachdem die Tarifverhandlungen zwischen dem Kreisverband Köthen der Arbeiterwohlfahrt und der Gewerkschaft Verdi aus gesundheitlichen Gründen um mehr als einen Monat verschoben werden mussten, haben sie nun am Mittwoch begonnen.

Dabei geht es nach Informationen der Gewerkschaft um deutlich mehr Geld für die insgesamt 95 Beschäftigten der Awo in Köthen und Aken. Die Mehrheit von ihnen arbeitet in den Kindertagesstätten des Wohlfahrtsverbandes. Weiter gehören dazu die Schuldnerberatung und das geschützte Wohnen in Köthen.

Verdi-Ziel: Schere zum öffentlichen Dienst schließen

„Uns geht es darum, in diesen Verhandlungen die Schere zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und dem Awo-Kreisverband zu schließen“, machte Gewerkschaftssekretärin Christine Stoffl gegenüber der MZ deutlich. Die tariflichen Einkommensbedingungen der Beschäftigen würden sich erheblich von denen im öffentlichen Dienst in Köthen und Aken unterscheiden. Bei den Erzieherinnen und Heilpädagogen belaufe sich diese Differenz auf sieben Prozent, die man im Rahmen der aktuellen Tarifverhandlungen ausgleichen wolle.

Noch größer ist die Differenz bei technischen Kräften. „Da sind es in der Stufe 3 genau 4,46 Euro Unterschied zwischen dem gezahlten Mindestlohn pro Stunde und dem Tarif“, nennt Stoffl konkrete Zahlen. Auch in der Stufe 2 seien es immer noch 3,06 Euro Unterschied. Dies sei allerdings nicht in einem Ruck zu stemmen, „da reden wir von einer Angleichung in mehreren Schritten“. Die Stufen bilden innerhalb der entsprechenden Entgeltgruppe eine zusätzliche Abstufung, die sich nach den Jahren im Job richtet.

Verdi ist zuversichtlich, schließt aber auch einen Arbeitskampf nicht aus

Christine Stoffl ist zuversichtlich, dass man in den Verhandlungen mit der Geschäftsführung des Awo-Kreisverbandes ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen werde. Falls nicht, schließt man aber auch einen Arbeitskampf nicht aus. Ebenso wenig sieht die Verdi-Gewerkschafterin das Risiko gegeben, dass durch überhöhte Forderungen eine Schließung von Einrichtungen drohen könnte. (mz)