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Varieté in Köthen Varieté in Köthen: Internationale Artisten und Musiker wieder auf Köthener Bühne

Von Sylke Hermann 12.10.2016, 11:11
Fabian Galouye muss einfach lachen.
Fabian Galouye muss einfach lachen. Heiko Rebsch

Köthen - Fabian Galouye hat mit einem Mal Not, Haltung zu bewahren. Er verzieht sein Gesicht. Er ringt um Fassung. Er lacht. Und kann einfach nicht aufhören.

Dieses Lachen steckt an. Jeden im Raum. Bis sich alle wieder beruhigt haben, unterbricht Stephan Masur die Nachmittagsprobe. Eine Weile nur. Denn Freitag ist schon Premiere - und bis dahin genug zu tun.

Die Künstler - Fabian Galouye ist einer von zehn - sind da, und die Proben für das Varieté-Spektakel „La Cour“ in Köthen haben begonnen. „Es wird starke Momente geben“, ist Masur, der Kopf des Ganzen, überzeugt.

Internationale Spitzenartistik gepaart mit Musik

Die fünfte Auflage entführt die Besucher in die Welt der Musik. Internationale Spitzenartistik in Verbindung mit Trommeln, Geige, Querflöte oder Saxophon - das ist neu. Und wieder ein kleines Experiment.

Masur hat dem Publikum auch in diesem Jahr eine Menge zu erzählen. Er kommt mit einem neuen Stück, neuen Artisten und ist in den Tagen vor der Premiere doch gleichbleibend angespannt. Das Spektakel muss bis Freitagabend noch wachsen.

Aber das Finale steht. Wenigstens der Rahmen. Es wird eine musikalische Verabschiedung jedes einzelnen Künstlers vom Köthener Publikum. Ulli Schwinge, der Komponist und Sänger, sitzt am Klavier. Er gibt den Rhythmus vor. Alle anderen steigen ein.

Mal zu spät, mal gar nicht. „Wir wiederholen“, sagt Stephan Masur nicht nur einmal an diesem Nachmittag. Er selbst schwingt lautstark die Bolas, eine Kugelart, und übertrumpft damit hörbar die anderen Mitwirkenden. Das hatte er angekündigt; dass es laut werden würde.

Eine Lachpause im Probenalltag

Zwischendurch ist der Chef als Übersetzer gefragt. Nicht jeder hier im Raum spricht deutsch. Versteht also auch nicht die Ansagen von dem Mann am Klavier. „Sag ihr mal, sie kann ruhig ein bisschen weiter dazu spielen; ich mache dann die Harmonien“, wendet sich Schwinge an Masur, meint aber die Frau mit dem Saxophon.

Conny Schneider, musikalische Trapezkünstlerin, geboren in Essen, zu Hause in Brüssel. „Conny“, erläutert Masur, „kann deutsch.“ Wieder eine Pause. Eine kurze, aber heftige Lachpause. Probenalltag.

Ein internationales Team

Die Künstler sind dabei, ihren Rhythmus zu finden. Sich als Gruppe zu finden. Bevor es bis zur Premiere darum geht, das Musikalische mit dem Artistischen zu verknüpfen. Für Conny Schneider sind das Trapez und Saxophon.

Die Tschechen, Michal und Daniella, bauen die Geige in ihre Show ein. Sie sind „Hand to violin“. Katharina Huber, die aus Bayern stammt, präsentiert sich kopfüber im Luftnetz und die Amerikanerin Natalie Oleinik am Vertikalseil.

Fabian Galouye, der in Straßburg geboren ist und in Kanada zu Hause, begeistert das Publikum weltweit mit seinen Diabolos - und nun auch das Köthener.

Dass ein Handstand nicht einfach ein Handstand ist, werden Vanessa und Sven auf der „La Cour“-Bühne demonstrieren. Erst am Dienstagabend sind sie wegen eines anderen Engagements zum Ensemble gestoßen. Dafür konnte sich Oliver Smith-Wellnitz schon etwas länger einleben.

Seit Montag ist klar, dass „La Cour“ im fünften Jahr noch internationaler wird als in den Jahren zuvor: Seine Heimat ist Broken Hill in Australien. Auf der Bühne wird er mit einer Hula-Hoop-Nummer zu sehen sein.

Premiere ist ausverkauft

Es bleibt nur wenig Zeit, all das zu einem Varieté-Spektakel zusammenzufügen. Doch das macht für Stephan Masur auch den Reiz seines Köthen-Projektes aus. Er ist frohen Mutes, dass es wieder funktionieren wird.

Dass „La Cour“ begeistert. Die Premiere am Freitag ist ausverkauft. Bis 23. Oktober wird „La Cour“ im Veranstaltungszentrum Schloss Köthen gespielt. (mz)

Die Karten für „La Cour“ gibt es in der Köthen-Information im Schloss (geöffnet 10 bis 17 Uhr), Telefon: 03496/70099260 oder im Internet: www.bachstadt-koethen.de

Der Chef: Stephan Masur gibt bei den Proben den Ton an.
Der Chef: Stephan Masur gibt bei den Proben den Ton an.
Heiko Rebsch
Daniella, der weibliche Part des Duos „Hand to violin“.
Daniella, der weibliche Part des Duos „Hand to violin“.
Heiko Rebsch
Katharina Huber mit der Querflöte.
Katharina Huber mit der Querflöte.
Heiko Rebsch